Eigentlich wurde dem Lebensmittel-Online-Handel vor einiger Zeit großes Potenzial attestiert und ein enormes Wachstum prophezeit. Doch bislang gab es in dem Sektor viele Rückschläge zu verzeichnen. Das ECC Köln hat sich im Zuge einer neuen Studie diesem Thema gewidmet und Faktoren mit Nachholbedarf ermittelt.
(Bildquelle Lebensmittel: R.Iegosyn via Shutterstock)
So richtig will der Online-Handel mit E-Food nicht in die Gänge kommen. Noch immer scheinen die Menschen ihre Lebensmittel lieber stationär als online zu kaufen. Wie das ECC Köln berichtet, hat zwar schon jeder dritte Konsument einmal Lebensmittel im Internet bestellt, doch regelmäßig tun es nur sechs Prozent. Der Online-Anteil von Lebensmitteln, Wein und Delikatessen wurde für 2015 auf nicht einmal 1 Prozent vorhergesagt.
Lebensmittel aus dem Netz: Selbst die Verpackung spielt eine Rolle
In der neuen „ECC-Club-Studie zum Online-Lebensmittelhandel 2015“ werden auch Gründe für diese schwache Entwicklung des Lebensmittel-Online-Handels aufgezeigt: Zum einen sind 76 Prozent der Befragten mit den stationären Lebensmittelgeschäften zufrieden und haben in vielen Fällen (46 Prozent) sogar Spaß beim stationären Kauf. Auch Vorurteile in Bezug auf die Qualität und Frische spielen mit 41 Prozent noch immer eine wichtige Rolle.
Eine Infografik, die im Zuge der Online-Lebensmittel-Studie herausgebracht wurde, zeigt, wo die Anbieter noch schrauben müssen, um die Kunden von ihren Diensten zu überzeugen. Dabei fällt auf, dass es speziell im Bereich Logistik – bei den Lieferkosten, den Lieferzeitpunkten sowie den Lieferzeitfenstern – noch Optimierungsbedarf zu geben scheint. Selbst auf die Verpackung der Online-Lebensmittel müssen die Händler achten, denn jeder dritte Verbraucher wünscht sich weniger Verpackungsmüll und umweltfreundliche Verpackungen.
Anbieter im Bereich Online-Lebensmittel müssen Mehrwert bieten
„Lebensmittelhändler, die es schaffen, für Online-Shopper tatsächlich einen Mehrwert in Sachen Bequemlichkeit und Zeitersparnis zu liefern, haben gute Chancen sich als First Mover am Markt zu etablieren und für ihre Leistungen entsprechende Preise – inklusive Aufschläge für die Lieferung – zu realisieren. Schließlich trifft das Thema bei Personen mit einem hohen Haushaltsnettoeinkommen auf ein besonders großes Interesse. Gute Erfolgsaussichten besitzen die stationären Lebensmittelketten, die auf ihrer vorhandenen Beschaffungs- und Sortimentskompetenz aufbauen können“, kommentiert die Leiterin des ECC Köln, Sabrina Mertens.
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