Weniger Venture-Capital – Berlin kriegt am Meisten

Waren es im Jahr 2011 noch 255,5 Millionen Euro Wagniskapital, lag der Anteil an Venture Capital in Deutschland im vergangenen Jahr bei nur noch 240,8 Millionen Euro. Die beiden Branchenverbände fordern daher eine investitionsfreundlichere Politik, damit Deutschland im internationalen Vergleich wieder mithalten kann. Zu wenig Risikokapital würde StartUps geradezu zwingen, ins Ausland zu gehen, betont BITKOM-Präsident Professor Dieter Kempf.

Dennoch sind die Zahlen für Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern beeindruckend. Baden-Württemberg erhielt als zweitplatziertes Bundesland gerade einmal auf 24 Millionen Euro Venture Capital, Bayern auf Platz drei 18,9 Millionen Euro. Pro Einwohner flossen so mehr als 38 Euro Wagniskapital an die IT-StartUps in der Bundeshauptstadt. Im Vergleich dazu waren es in Hamburg nur 7,50 Euro.

Insgesamt haben Venture-Capital-Geber im vergangenen Jahr in 252 IT-StartUps investiert. Davon stammten allein 73 aus Berlin. 44 kamen aus Bayern, 22 aus Hamburg, 20 aus Nordrhein-Westfalen und 16 aus Baden-Württemberg.

„Die Wagniskapital-Finanzierungen hierzulande liegen im internationalen Vergleich immer noch spürbar zurück und erreichen nicht das volkswirtschaftlich wünschenswerte Potential“, sagt Wolfgang Seibold, Vorstandsmitglied des BVK. „Vor allem die Gründer innovativer Technologieunternehmen sind auf eine funktionierende Finanzierungsinfrastruktur angewiesen, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den globalen Märkten erfolgreich zu platzieren.“

Den Forderungen der Verbände versucht die Bundesregierung nun mit ihrem Instrument „Investitionszuschuss Wagniskapital“ entgegenzukommen. Im Laufe dieses Jahres wird man sehen, ob sich damit vor allem mehr private Investoren mit Venture Capital an innovativen StartUps in Deutschland beteiligen werden.

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