Der Metro-Konzern muss umdenken. Konzernchef Olaf Koch will das Geld aus dem Kaufhof-Verkauf in StartUps investieren. Zudem will Koch auch den E-Commerce-Bereich von Metro weiter ausbauen.

Flaggen der Metro Group

© Metro Group

Der Metro-Konzern steht offenbar vor einem Neuanfang: Nachdem in den vergangenen zwei Jahren die Gewinne stagnierten und der Börsengang der Russland-Tochter vereitelt wurde, erwartet Konzernchef Olaf Koch nun wieder bessere Zeiten für Metro. Koch setzt dabei vor allem auf eine Kernstrategie: Das Geld aus dem Verkauf von Galeria Kaufhof nutzt der Metro-Chef, um Schulden zu tilgen, die 2.000 Metro-Filialen „attraktiver zu gestalten“ und schließlich auch in den E-Commerce zu investieren, wie das Handelsblatt berichtet.

Metro hetzt dem veränderten Markt hinterher

„Jetzt fängt der Spaß an“, erklärt Koch, der bereits seit fünf Jahren an der Spitze des Metro-Konzerns steht. „Die letzten zwei Jahre waren alles andere als ein Vergnügen. Nach Jahren der Anpassung befinden wir uns jetzt in einer starken und gesunden Verfassung.“ Metro hetzt dabei dem Markt, der sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat, noch hinterher. Früher kontrollierte der Handelskonzern die Daten- und Informationskette, heute haben Verbraucher mit ihren Smartphones und dem Internet das Heft in der Hand, erklärt Koch.

Diese Entwicklung hat der Konzern ein wenig verschlafen, weiß auch Richard Clarke, Analyst bei Sanford C. Bernstein: „In dieser Branche hat es sehr lange an der Modernisierung gehapert. Sie tun gut daran, so schnell zu modernisieren, wie sie können, um ihren Wettbewerbern voraus zu sein.“ Ob die Modernisierungsversuche aber in diesem Anlauf funktioniert, sei laut Handelsblatt unter Branchenexperten umstritten. „Wir glauben nicht, dass es dieses Mal anders sein wird als bei den vorigen Versuchen, die Konzernentwicklung zu verbessern, und zwar wegen der strukturell schwachen Positionen und einer schlechten Erfolgsbilanz bei der Umsetzung“, heißt es etwa in einem Bericht des Branchenbeobachters Redburn.

„Eine der größten Gelegenheiten, die Metro hat“

In der Strategie von Koch spielen aber auch StartUps eine große Rolle. So beteiligt sich der Konzern bereits an Jungunternehmen wie Lunchio, das es Kunden ermöglicht, Essen im Restaurant online vorzubestellen und zu bezahlen, oder auch Roomatic, einer Smartphone-App für Zimmerservices in kleinen Hotels. Auch Media Markt und Saturn arbeiten verstärkt mit StartUps zusammen, um ihre Services zu erweitern. „Das ist eine der größten Gelegenheiten, die Metro hat“, betont Koch, mahnt aber auch zur Vorsicht: „Ich kann Ihnen heute noch nicht sagen, wie groß das sein wird und wie erfolgreich. Und wir werden Fehler machen.“

Doch frei nach dem Motto: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Koch zumindest zeigt sich zuversichtlich, mit seiner Strategie Erfolg haben zu können.