Online oder stationär? Die Frage, wo die Preise tatsächlich niedriger sind, kann eigentlich gar nicht beantwortet werden. Ein aktueller Test der Welt.de-Redaktion hat jetzt in einer Momentaufnahme aber festgestellt, dass Amazon bei Elektronik-Artikeln nicht einmal in jedem zweiten Fall tatsächlich billiger ist.
(Bildquelle Sparschwein: hin255 via Shutterstock)
Das Pricing im Online-Handel gehört zur Königsdisziplin. Dabei steht man aber nicht nur in Konkurrenz zu anderen Online-Händlern, sondern auch zum stationären Handel. Und die Kunden sind sich dessen vollkommen bewusst, weswegen Preisvergleichsseiten im Internet auch sehr beliebt sind. Dank Local-Commerce-Plattformen wie Locafox – dem Händlerbund Beiratsmitglied – kann mittlerweile auch problemlos das stationäre Angebot mit dem Online-Handel verglichen werden.
Dies hat sich nun auch die Redaktion von Welt.de zu Nutze gemacht und daher getestet, wer tatsächlich die besseren Angebote hat. Getestet wurde der Warensektor Elektronik. Insgesamt wurden hier die Preise von 150 Produkten bei Amazon mit den jeweils günstigsten Preisen im stationären Handel in Berlin verglichen. Genutzt wurde dafür das Local-Commerce-Portal Locafox, an das vor allem zahlreiche Elektronikhändler angeschlossen sind und dessen Preise tagesaktuell sind.
Das Ergebnis des Tests:
- In 54 Prozent der Fälle war der stationäre Handel günstiger als Amazon.
- Bei 42 Prozent der Fälle lag Amazon vorn.
- In 4 Prozent der Fälle waren die Preise gleich.
Amazon gefühlt günstiger – faktisch jedoch oft teurer
Die Tester verweisen allerdings deutlich darauf, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handeln kann, da vor allem im Online-Handel die Preise teilweise mehrmals am Tag geändert werden. Amazon ist ohnehin dafür bekannt, die Preise mehrfach am Tag zu ändern.
Dennoch sind viele Verbraucher der Meinung, das Amazon die günstigere Alternative sei. Woran liegt das? Bereits im Januar dieses Jahres zeigte eine Studie des StartUps Boomerang Commerce, dass der Online-Riese eine ausgeklügelte Strategie hat, wenn es um günstige Preise geht. So werden vor allem die Artikel mit Rabatten versehen, die aktuell stark nachgefragt sind. Es wird vermutet, dass Amazon gerade mit den weniger beliebten Produkten mehr Profit macht, als mit den aktuell im Trend liegenden. So erweckt Amazon schließlich den Eindruck besonders günstig zu sein, obwohl Amazon die Preise weniger beliebter Produkte systematisch erhöht.
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Qualität hat und muss auch seinen Preis haben.
Eine Bohrmaschine für 19,90 EUR........
Die Gewinnspanne für das Unternehmen das die Mitarbeiter (also uns) auch noch bezahlen muss, denke mal tendiert eher auf null. Also muss das Geld auf der anderen Seite verdient werden.
Die Unternehmen halten sich nur daran was wir eigentlich wollen.
Genauso möchte der Kunde (also wir) im Onlinehandel "Versandkostenf reie Lieferung". Ja mei, denken wir denn, dass der Onlinehandel nur weil wir es möchten die Versandkosten für uns übernimmt ?
Die Versandkosten sind im Artikelpreis versteckt und wenn ich 2 Artikel bei dem selben Händler kaufe habe ich indirekt 2x die Versandkosten bezahlt.
Dann lieber faire und pro Sendung entstehende Versandkosten bezahlen, dann werden auch die Artikel billiger.
Auch dies kommt nur von uns, da wir als Kunde auf Versandkostenfr eie Lieferungen abfahren und uns selbst in die Tasche lügen.
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Es wird mir ewig in Erinnerung bleiben, wie ich bei MediaMarkt in Koblenz eine Festplatte zum praktisch gleichen Preis, wie im Onlinehandel kaufte und dann für ein langes Netzwerkkabel rund EUR 35,00 zahlen sollte. Ein sehr ähnliches Modell kaufte ich dann bei ebay für unter EUR 10,00 inkl. Versand.
Im Netz ist die Auswahl größer und man kann deutlich leichter vergleichen. Daher bleibt einem in Onlinehandel eine solche Erfahrung erspart.
Das gleiche Prinzip verfolgen auch viele andere stationäre Händler. Ein Baumarkt verkauft die Bohrmaschine für EUR 19,90, der Bohrer und die Schrauben sind dann unverschämt teuer.
Keine feine Sache.
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