Das StartUp buergeramt-termine.de hat überraschend seinen Dienst eingestellt. Der Grund dafür liegt in einer neuen Maßnahme auf der Serviceplattform des Landes Berlin: Termine sind nur buchbar, wenn sie weiter als fünf Tage in der Zukunft liegen. Mit diesem Trick wurde das Geschäftsmodell des StartUps untergraben.
(Bildquelle Voller Kalender : Bernd Leitner Fotodesign via Shutterstock)
Wie in vielen Großstädten grenzt es oft an ein Wunder, wenn man unter einer Stunde beim Bürgeramt wartet. Da das auch die Städte erkannt haben, wurde dafür ein Terminservice eingerichtet, welcher jedoch oft schon bald an seine Grenzen gestoßen ist.
Das StartUp buergeramt-termine.de kam deshalb auf die Idee, die Termine für Berliner Bürgerämter gegen Geld zu vermitteln. Wie jetzt bekannt wurde, hat das StartUp nun allerdings seinen Dienst eingestellt. Gegenüber der Berliner Zeitung bestätigte einer der Mitgründer, Jörn Kamphuis, dass die Plattform schon seit dem 4. Dezember keine Termine mehr vermittelt habe. „So lange sich der Status quo in den Bürgerämtern nicht ändert, werden wir aber weiter den Finger in die Wunde legen“, sagte er.
Termine bleiben trotzdem Mangelware
Das Geschäftsmodell von buergeramt-termine.de beruhte auf der kostenpflichtigen Vermittlung von Bürgeramtsterminen. So kostete bisher ein Termin innerhalb der nächsten fünf Werktage 25 Euro, während ein Termin innerhalb der nächsten 48 Stunden 45 Euro kostete. Die Kunden konnten Wunschtage und -bezirke angeben, woraufhin ein spezieller Algorithmus dann immer wieder entsprechende Suchanfragen an das Serviceportal stellte. Nun hat das StartUp seinen Dienst eingestellt. Der Grund: Das Land Berlin bietet nur noch Termine an, die weiter als fünf Tage in der Zukunft liegen. Damit ist das Geschäftsmodell von buergeramt-termine.de nicht mehr haltbar. Wer dennoch auf den Dienst zurückgreifen wollte, musste damit rechnen, dass der Termin als ungültig eingestuft wurde. Denn auf der Serviceplattform von Berlin heißt es: „Beachten Sie bitte, dass Termine, die über einen Zwischenhändler erworben werden, in den Ämtern keine Gültigkeit haben.“
Tatsächlich machte die Berliner Politik das StartUp für die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe in den Bürgerämtern verantwortlich. Allerdings habe sich nach Angaben der Berliner Zeitung die Situation nur unwesentlich verbessert, nachdem der Online-Terminhandel unterbunden wurde.
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