Wer einen Werbe-Blocker verwendet, klickt nicht auf Werbung? Stimmt nicht! Nach Angaben von GreenAdz klicken immerhin 40 Prozent der befragten Onliner „häufiger“ bzw. „ab und zu“ auf Online-Werbung. Allerdings nur auf Werbung, die sie auf Seiten finden, denen sie auch vertrauen.
(Bildquelle Adblocker: Georgejmclittle via Shutterstock)
Adblocker werden zunehmend beliebter
Der Anteil der Adblock-Nutzer in Deutschland lag laut PageFair im 2. Quartal 2015 bei 25,3 Prozent und befindet sich somit im Vergleich der EU-Länder mit Estland auf Platz vier des Rankings. Platz drei belegt Malta (27,7 Prozent). Mit 7,2 Prozentpunkten Vorsprung belegt Polen Platz zwei. Die Spitze belegt Griechenland mit 37,5 Prozent.
Die Werte zeigen: Adblocker sind beliebt und wenn man der Studie von GreenAdz zur Akzeptanz von Online-Marktforschung und Werbung glauben kann, nutzen sogar 40 Prozent der 512 befragten Onliner einen Adblocker. Auch wenn der Wert hoch ist, könnte er noch höher liegen, wenn man bedenkt, dass 84 Prozent der Nutzer es als mindestens hohes Risiko der allgemeinen Internetnutzung empfinden, unerwünschte Werbung zu erhalten. Dabei liegt unerwünschte Werbung noch vor dem empfundenen Risiko vor E-Mail-Spam (83 Prozent), vor Datenmissbrauch (82 Prozent) oder der Infektion des Computers durch Viren (64 Prozent). Mit der 40 Prozent-Marke liegt die Adblock-Nutzung nah an den sehr verbreiteten Schutzmaßnahmen „Cookies löschen“ (56 Prozent) und „bedachte Datenweitergabe“ (55 Prozent).
Gute Werbung spricht auch Werbemuffel an
Die zunehmende Adblocker-Nutzung ist vor allem für Werbetreibende ein echtes Problem. Weltweit wird der Schaden durch Adblocking für 2015 auf 21,8 Milliarden US-Dollar geschätzt. Für 2016 werden sogar 41,4 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Dabei sind Adblock-Nutzer gar keine richtigen Werbemuffel: Die GreenAdz Studie zeigt, dass jeder dritte Adblocker-Nutzer trotzdem regelmäßig auf Werbung klickt. Allerdings nur auf solche, die ihn auch wirklich interessiert. Leider klärt die Studie nicht, welche Werbeformate besonders gut ankommen. Wie horizont.net jedoch mutmaßt, dürfte ein Call-to-Action in einem Video allerdings schneller angeklickt werden als beispielsweise ein Banner auf einer Newswebsite.
Sandra Gärtner, GreenAdz-Geschäftsführerin, versteht die hohe Nutzeranzahl von Adblockern und erklärt: „Vor dem Hintergrund von 5000 Werbebotschaften, die pro Tag auf jeden Konsumenten einprasseln, geht insbesondere störende, die Seiten verlangsamende und irrelevante Online-Werbung den Usern auf die Nerven. Eine hohe Adblocker-Verbreitung ist nur logische Konsequenz.“ Allerdings sieht sie die hohe Klickbereitschaft selbst unter Adblocker-Nutzern als Indiz dafür an, „dass eine gute Chance besteht, die Gunst der User zurück zu gewinnen – mit guter Kreation sowie hoher Relevanz und auf Umfeldern, in denen sie ihr Wirkpotenzial ausschöpfen kann."
Übrigens: AdBlocker-Tools werden nicht von Technik- und PC-Nerds verwendet. GreenAdz stellt klar heraus, dass die Nutzer über alle soziodemographischen Merkmalsausprägungen gleichermaßen verteilt sind.
Die Ergebnisse der ganzen Studie kann unter GreenAdz kostenlos angefragt werden. Die Ergebnisse zur Werbeakzeptanz und zu Adblock-Nutzung hat das Unternehmen auch in einer Infografik aufgearbeitet.
Kommentar schreiben