Aldi steigt in Großbritannien in den Online-Handel ein. Zum Anfang umfasst das Angebot allerdings nur Weine, für den Discounter ist dieser Schritt allerdings von großer Bedeutung.

Wein wird eingeschenkt

(Bildquelle Wein: lenetstanvia Shutterstock)

Aldi hat einen in Großbritannien einen Online-Shop für Weine gestartet. Ab sofort können Kunden in England, Schottland und Wales in dem Online-Shop einkaufen. Einzelne Flaschen gibt es dabei nicht im Angebot: Aldi verkauft ausschließlich Kisten mit je sechs Flaschen über den Shop. Wie This is Money berichtet, haben Kunden auch nicht die Möglichkeit, diese Weinkisten selbst mit einer Auswahl an Weinen zu füllen. Aldi hat jedoch einige gemischte Kisten im Sortiment.

Aldi bietet in dem Online-Shop rund 90 Weiß- und Rotweine an. Daneben findet der Kunde auch eine kleine Auswahl an Champagner. Das günstigste Angebot ist eine Kiste Sauvignon Blanc aus Südafrika für 22,74 Pfund (etwa 30 Euro), am teuersten ist eine Kiste des Champagners Blanc de Blanc für 119,94 Pfund (knapp 160 Euro).

Ein logischer Schritt für Aldi

Dass Aldi gerade mit Wein den Start in den Online-Handel wagt, kommt nicht von ungefähr: Der Discounter konnte sich damit bereits in Australien etablieren. Zudem betont Matthew Barnes, Geschäftsführer von Aldi Großbritannien, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr als „Multiple Wine Retailer of the Year“ ausgezeichnet wurde und jede 13. Flasche Wein in Großbritannien bei dem Discounter gekauft wurde. „Mit Wein zu starten ist ein logischer Schritt für uns“, erklärt Barnes. „Es ist eine Prestige-Kategorie für Aldi und oft der Einstiegspunkt für Kunden, die vorher noch nicht bei uns eingekauft haben.“

Die WirtschaftsWoche bezeichnet den Online-Einstieg von Aldi in Großbritannien als „eine tiefgreifende Zäsur“. Es ist das erste Mal, dass Kunden in Europa bei dem deutschen Discounter online Lebensmittel kaufen können. „Es ist eine Attacke, die eine Zeitenwende für die Sparfüchse in Sachen E-Commerce markiert“, urteilt die WiWo. „Denn der Online-Weinhandel soll auf der Insel nur der Anfang sein.“ Bereits im zweiten Quartal wolle Aldi das Online-Angebot durch spezielle Angebote ausweiten.

Aldi hatte sich lange gegen den Online-Trend gesträubt. Zwar verfügt das Unternehmen auch über eine deutsche Internet-Präsenz, auf der sämtliche Produkte angesehen werden können, eine Kauffunktion fehlte aber bislang gänzlich. Sollte Aldi sich in Großbritannien, dem Vorreiter in Sachen Digitalisierung und Online-Handel, etablieren können, dürfte der Schritt in weitere europäische Länder sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.