Media-Saturn gehört in Deutschland zu den Vorreitern, wenn es um die Digitalisierung stationärer Filialen geht. Nun testet der Konzern in den Saturn-Filialen in Ingolstadt und am Berliner Alexanderplatz ein neues Konzept, bei dem Kunden ihren Einkauf mithilfe von Virtual Reality-Brillen erleben können.
Bildquelle: Stefano Tinti / Shutterstock.com
In den Saturn-Märkten in Ingolstadt und am Berliner Alexanderplatz können Kunden nun beim Kauf einer Küche auf die virtuelle Realität zugreifen und so ihre Traumküche im virtuellen Raum planen und in Augenschein nehmen. Dabei handelt es sich um erste Tests von Media-Saturn, wie VR-Brillen in das Einkaufserlebnis integriert werden können. Die Küchenplanung ist dabei nicht der einzige Bereich, der von der virtuellen Realität profitieren könnte. Media-Saturn erklärt, dass man auch in anderen Anwendungsbereichen den Einsatz der VR-Technologie prüfe.
„Wer den Handel der Zukunft entwickeln will, muss sich bereits heute mit den Technologien und Endgeräten der Zukunft auseinandersetzen“, erklärt Martin Wild, Chief Digital Officer der Media-Saturn-Holding. „Gleichzeitig halten wir es für wichtig, unsere Kunden frühzeitig in unsere Pilotprojekte mit einzubeziehen.“ Das ist ein logischer Schritt, schließlich kann der Konzern auf diese Weise direkt Erfahrungen aus der Praxis sammeln und die Systeme schnell auf das Kundenverhalten anpassen.
Grenze zwischen Realität und virtuellem Raum verschwimmt
Bei der Küchenplanung mit der VR-Brille haben Kunden im Markt die Möglichkeit, sich frei im virtuellen Raum zu bewegen und verschiedene Küchenmodelle auszuwählen. Diese können anschließend an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden – etwa durch Änderung der Farbe oder der verbauten Elektrogeräte. Die virtuelle Küche wird zudem auf zwei großformatigen Displays angezeigt, wie Media-Saturn betont. So haben auch weitere Kunden die Möglichkeit, die Küche anzusehen und am Gestaltungsprozess teilzuhaben.
Bisher sind in der Küchenplanung Geräte von AEG und Bosch verfügbar. Weitere Partner sollen nach Angaben des Konzerns aber „in Kürze“ folgen. Als Headset dient die HTC Vive, die eine freie Bewegung ermöglicht. Diese Bewegung wird in die virtuelle Realität übertragen. „Dadurch, und durch die fotorealistische Darstellung der Küchen, verschwimmen für den Kunden die Grenzen zwischen Wirklichkeit und virtueller Realität“, heißt es bei Media-Saturn.
Neben der Küchenplanung erprobt Media-Saturn die VR-Headsets auch in anderen Bereichen, etwa beim Thema Computerspiele. Da soll laut Martin Wild aber nicht Schluss sein: „Wir werden daher auch weiterhin neue und innovative Anwendungsmöglichkeiten testen, um unseren Kunden ein spannendes Einkaufserlebnis zu bieten und sie die virtuelle Welt in all ihren Aspekten entdecken zu lassen.“
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