StartUps sollen Verlagsbranche vor „Erdrutsch“ stoppen

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, fasste auf der Pressekonferenz das Ziel der nächsten Monate prägnant zusammen: Es stehe nicht weniger als eine neue Gründerzeit im Buchhandel an.

StartUps sollen „Erdrutsch“ der Branche stoppen

Vom 9. bis zum 13. Oktober werden rund 300.000 Besucher auf der größten deutschen Buchmesse erwartet. Insgesamt 7.100 Aussteller aus dem Verlagswesen konnte der Veranstalter gewinnen, als Gastland wird in diesem Jahr Brasilien die Gäste empfangen.

Die „neue Gründerzeit“ in der Buchbranche solle vor allem durch StartUps getragen werden. Alle Vertreter müssten sich den neuen Herausforderungen, dem „Erdrutsch“ der Branche stellen, appellierte Juergen Boos an die Anwesenden der Pressekonferenz. Zwischen den Zeilen nannte er auch den Grund für das ruckartige Umdenken in der Branche.

E-Books auf dem Vormarsch

Die Grundfesten des Buchhandels würden durch die Digitalisierung eingerissen, warnte Boos. Gerade der deutsche Buchhandel sei zu zögerlich. Man dürfe sich nicht an das „wärmende Licht der Buchpreisbindung“ klammern.

Vor allem das Internet macht der Verlagsbranche zu schaffen. Es erleichtert jedem das Veröffentlichen eigener Werke in Form von E-Books. Ohne auf Verlage zurückgreifen zu müssen. Insgesamt ist der E-Book Markt in Deutschland stark angewachsen. Wurden im Jahr 2010 laut GfK noch knapp 21 Millionen Euro erwirtschaftet, lag der Umsatz im Jahr 2012 schon bei mehr als 100 Millionen Euro.

Und so wird es auf der Frankfurter Buchmesse zu einem Schaulaufen der StartUps kommen. Im Internet findet sich bereits eine lange Liste mit neuen StartUps aus der Verlagsbranche. In den Tagen der Buchmesse werden sogar „live“ StartUps gestartet. So zum Beispiel „sobooks“, eine Online-Plattform des bekannten Bloggers Sascha Lobo. Während die Verlagsbranche auf StartUps und E-Books setzen möchte, scheint Sascha Lobo schon einen Schritt weiter zu sein: „sobooks“ soll nach eigenen Angaben das E-Book neu erfinden.