Der chinesische Internet-Konzern Alibaba ist beim Couponing-Anbieter Groupon eingestiegen und hält nun Anteile von etwas mehr als fünf Prozent am Unternehmen. Für Groupon kam die Beteiligung überraschend.
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Die chinesische Online-Handelsplattform Alibaba hat 33 Millionen Aktien von Groupon gekauft und hält damit nun 5,6 Prozent Anteile an dem Couponing-Anbieter. Damit ist Alibaba der viertgrößte Anteilseigner an dem Unternehmen, wie Bloomberg berichtet. Die Beteiligung, die Alibaba bereits zum Ende des letzten Jahres hielt, ging aus einem Eintrag bei der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Für Groupon kam die Beteiligung überraschend: Das Unternehmen habe erklärt, dass man erst durch den Eintrag bei der SEC darüber informiert wurde.
Aber wieso kauft Alibaba Anteile an dem Couponing-Anbieter, der seit geraumer Zeit mit Problemen zu kämpfen hat? Groupon hat seit seinem Börsengang vor vier Jahren schließlich 86 Prozent seines Unternehmenswertes verloren und musste kürzlich einige Märkte schließen, darunter Skandinavien und die Schweiz.
Alibaba will lernen, wie der Markt tickt
Für Alibaba scheint es weniger um finanzielle Erträge zu gehen: Der chinesische Konzern will lernen und braucht dafür gewissermaßen Feldversuche für die internationale Expansion, vor allem in die USA. „Sie wollen dafür nicht ihre eigenen Geschäfte haben, also investieren sie in andere Unternehmen, um zu lernen und den Weg für robustere Aktivitäten in der Zukunft zu ebnen“, kommentierte Gil Luria, Analyst von Wedbuch Securities Inc.
Der Einstieg von Alibaba kommt nun zu einer Zeit, in der Groupon wieder ein wenig Aufwind erhält: Das Unternehmen hat vergangenen Donnerstag seine Geschäftszahlen vorgestellt und konnte die Erwartungen der Aktionäre übertreffen. So stiegen die Erlöse im letzten Quartal um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 917 Millionen US-Dollar. Auch die Nutzerzahlen stiegen um drei Prozent auf 49 Millionen. Zeitweise ging die Aktie um 15 Prozent nach oben, liegt aber immer noch 61 Prozent niedriger als vor 12 Monaten, wie Bloomberg anmerkt.
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