Amazon hat seine Quartalszahlen für das dritte Quartal 2013 vorgelegt. Die Zahlen zeigen, dass der Online-Händler weltweit immer mehr Produkte verkauft und trotzdem keinen Gewinn macht. Es sieht so aus, als würde Amazon den Verlust bewusst in Kauf nehmen, um langfristig die Konkurrenz zu schwächen.

Amazon hat seinen Quartalsbericht für das dritte Quartal 2013 vorgelegt.

Amazon, einer der umsatzstärksten Online-Händler der Welt, schreibt weiter rote Zahlen. Zumindest legen das die vorgelegten Geschäftszahlen des US-Unternehmens nahe. Der US-Konzern hat aktuell seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2013 vorgelegt. Geändert hat sich am Muster nicht viel: Amazon konnte wieder mehr Produkte verkaufen und scheint trotzdem dabei Geld zu verlieren. Und wie immer zeigen sich auch die Investoren unzufrieden. Dabei belegen die Geschäftszahlen, wie verbissen der Konzern die Marktherrschaft anstrebt, auf Kosten der Konkurrenz und der Mitarbeiter.

17 Milliarden US-Dollar Umsatz, trotzdem kein Gewinn

Im dritten Quartal 2012 hatte der Online-Händler noch weltweit einen Umsatz von etwa 13,8 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Das dritte Quartal 2013 konnte Amazon laut aktuellem Quartalsbericht mit einem deutlich höheren Umsatz von rund 17 Milliarden US-Dollar abschließen. Bereits im dritten Quartal 2012 wies Amazon im Quartalsbericht einen Verlust aus, damals in Höhe von rund 274 Millionen US-Dollar. Trotz eines Umsatzanstieges von über zwanzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr weist der E-Commerce-Riese nach wie vor einen Verlust aus. Aktuell sollen es an die 41 Millionen US-Dollar sein, die Amazon laut Quartalsbericht im Minus steht.

Großteil des Umsatzes wird investiert

„Es sind geschäftige Monate gewesen“, kommentierte Amazon-Chef Jeff Bezos den Quartalsbericht seines Unternehmens. Trotzdem hatte der 49-Jährige US-Amerikaner offenbar noch genug Zeit gehabt, sich neben der Leitung von Amazon, mit der Washington Post noch eine der traditionsreichsten Zeitungen weltweit zu kaufen. Die 250 Millionen US-Dollar dafür soll Bezos allerdings von seinem Privatvermögen bezahlt haben, das auf 30 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

Was macht Amazon mit seinen Riesenumsätzen? Zum einen muss der Online-Händler insgesamt rund 110.000 Mitarbeiter weltweit bezahlen, bekanntlich nicht immer zufriedenstellend, wie die regelmäßigen Streiks in Deutschland zeigen. Zum anderen investiert das Unternehmen den Großteil seiner Einnahmen. Im dritten Quartal 2013 lag das investierte Kapital bei etwa 14 Milliarden US-Dollar weltweit, 2012 waren es noch 10 Milliarden US-Dollar gewesen.

Unternehmenstöchter machen Gewinn

Kritiker sind sich nicht sicher, ob Amazons Investitionen in neue Standorte und in Unternehmensbeteiligungen jemals zu einem Unternehmensgewinn führen werden, auch wenn das natürlich das Unternehmensziel sein sollte. Doch im Moment ist Amazon offenbar eher um jeden Preis an der Beherrschung der Märkte und am absoluten Dominieren der Konkurrenz interessiert.

An sich erzielen einzelne Unternehmenszweige, wie zum Beispiel die Amazon.de GmbH bereits Gewinne. Im wichtigsten Absatzmarkt nach den USA konnte Amazon.de im vergangenen Jahr einen Vorsteuergewinn von 10,2 Millionen Euro ausweisen. Kritiker vermuten sogar, dass der Gewinn weitaus höher ausfiel, da Amazon seine Gewinne aber zwischen ausländischen Unternehmenstöchtern verschiebe, um weltweit so wenig Steuern wie möglich zu bezahlen.