Die großen Tech-Konzerne stehen immer wieder in der Kritik, weil sie durch ihre Firmensitze in Europa Steuer-Schlupflöcher nutzen. Nun will zumindest Facebook mehr Abgaben in Großbritannien zahlen. Das Unternehmen hatte seine Werbe-Deals bisher über Irland abgerechnet.
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Facebook will seine Steuertrickserei ein wenig einschränken: Das soziale Netzwerk will ab 2017 seine Werbe-Deals im britischen Markt nicht mehr über Irland abrechnen. Damit dürften die Steuern, die Facebook in Großbritannien zahlen muss, deutlich steigen. Heise Online zufolge erklärte Facebook diesen Schritt damit, dass das Geschäft im Vereinten Königreich damit „transparenter“ werde. Zahlen nannte das Unternehmen dabei aber nicht.
Konkret erklärte Facebook, dass die vom Team in Großbritannien abgeschlossenen Geschäfte auch in dem Land abgerechnet werden. Die wichtigsten Werbekunden wolle Facebook in dieser Woche darüber aufklären. Einem Insider zufolge könnte das Unternehmen dadurch Steuern im „Millionen“-Bereich in Großbritannien zahlen.
Facebook zahlte 2014 nur 4327 Pfund Steuern
Facebook reagiert mit diesem Schritt auf die starke Kritik. Wie vielen anderen US-Konzernen wird dem Unternehmen vorgeworfen, die zu versteuernden Einnahmen kleinzurechnen. Neben Facebook zahlen auch andere Unternehmen, darunter bekanntlich Amazon, oft nur minimale Steuern in der EU. So hat Facebook in Großbritannien im Jahr 2014 Steuern in Höhe von gerade einmal 4327 Pfund gezahlt.
Das ist natürlich vor allem Großbritannien ein Dorn im Auge. Deshalb hat das Land im vergangenen Jahr sein Steuergesetz geändert. Die Änderung tritt ab April in Kraft und soll verhindern, dass Konzerne wie Facebook oder Amazon legal Steuern vermeiden können. Auch Google ist von dieser Änderung betroffen: Der Konzern zahlte bereits Steuern in Höhe von 130 Millionen Pfund nach und wird in Großbritannien künftig ebenfalls mehr Steuern zahlen.
Auch die G20-Staaten haben sich gegen legale Steuerumgehung ausgesprochen: Im November 2015 haben sie 15 Vorschläge gemacht, damit multinationale Konzerne dort Steuern zahlen, wo sie wirtschaftlich tätig sind, Investitionen getätigt und Gewinne erzielt werden. So soll es Firmen künftig nicht mehr so leicht gemacht werden, ihre Gewinne über Steueroasen zu versteuern.
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