In Sachen Layout und Optik scheiden sich normalerweise die Geister. Doch offenbar nicht im Falle Pinterest: Der übersichtliche und großflächige Foto-Stil begegnet nämlich in der letzten Zeit nicht nur auf dem Social Media-Portal selbst – auch andere Firmen vor allem im E-Commerce-Bereich bedienen sich mittlerweile dieser Art der Präsentation, um ihre Waren an den Mann und die Frau zu bringen.
Im Stile von Pinterest – Die Händler und Käufer
Was haben die großen Konkurrenten eBay und Amazon gemeinsam? Sie nehmen sich die Social Media-Plattform Pinterest zum Vorbild: Der im Sommer eingeführte Newsfeed bei eBay hat dabei ein ganz ähnliches Design wie das neue Amazon „Collections“ – nämlich die Produkt-Foto-Anordnung im Pinnwand-Stil.
Visuell gehört der Pinterest-Stil wohl zu den ansprechendsten und nutzbringendsten, denn im Fokus stehen dabei die Bilder, die beworben werden. Für die Kunden bedeutet dies, dass ihnen auf relativ kleinem Raum viele Waren angeboten werden und sie sich schnell und einfach durch eine große Menge von Produkten scrollen können. Es ergibt sich eine Art große Collage, die nicht nur einen Überblick verschafft, sondern auch Inspiration wachrufen kann.
Auch für Verkäufer gibt es beim Pinnwand-Style einen entscheidenden Vorteil: Der zur Verfügung stehende Raum kann fast vollständig genutzt werden, um das eigene Sortiment zu präsentieren. Somit wird kein Platz unnötig verschenkt. Außerdem ergibt sich durch das Pinterest-Layout selbst bei verschiedenen Produkten und unterschiedlichen Fotografie-Techniken ein recht einheitlicher Stil, der eine gewisse Ordnung vermittelt.
Pinterest: Der Trend mit Zukunft
Letzte Woche wurde bekannt, dass sich Pinterest bei seinen Investoren eine Finanzspritze in Höhe von 225 Millionen US-Dollar sichern konnte. In diesem Zuge wurde auch das Unternehmen selbst bewertet – und zwar mit unglaublichen 3,8 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen zeigen, dass die Kunden Gefallen am entsprechenden Layout finden – ein guter Grund, das eigene Online-Geschäft entsprechend anzupassen.
Gesagt, getan: Und so verbreitet sich das visuell beglückende „Pinterest-Virus“ immer weiter im E-Commerce. Dabei sind die Unternehmen jedoch nicht gezwungen, die eigenen Web-Shops auf den Kopf zu stellen und das Layout anzupassen. Denn Pinterest bietet die Möglichkeit, die Waren direkt über das Social Media-Portal zu verkaufen. Diese Variante nutzt beispielsweise auch die Nobelkaufhauskette Neiman Marcus.
Wie eCommerceBytes nun berichtete, glaubt der High-End-Händler an die Motivation der Pinterest-Kunden: Demnach verwenden viele User die Plattform, um einen Überblick über jene Dinge zu erhalten, die sie sich kaufen möchten. Hinzu tritt der Wille, die angebotenen Waren zu kuratieren. Pinterest bietet eine enge Verknüpfung dieser beiden Aspekte und kann somit den Wünschen seiner Kunden gerecht werden.
Pin-it als Modell der Zukunft?
Lange Zeit sprachen Kritiker von einem unangemessenen und vorübergehenden Pinterest-Hype, der genauso schnell in den Tiefen des Internets verschwinden wird, wie er auftauchte. Doch die aktuellen Zahlen und Tendenzen sprechen vom Gegenteil: Pinterest ist mit seinem visuellen Fokus im E-Commerce angekommen und dabei, sich Schritt für Schritt zu etablieren.
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