Bertelsmann darf zurecht seine Bilanz für 2015 mit stolzgeschwellter Brust präsentieren. Das Medienhaus kann nämlich die höchsten Gewinne seit vielen Jahren vorweisen. Besonders die zugehörige RTL Group hat daran einen gravierenden Anteil. Und auch der Blick in die Zukunft ist rosig.
(Bildquelle Bertelsmann Logo: 360b via Shutterstock)
Bertelsmann schließt das Jahr 2015 mit einem hervorragenden Ergebnis ab: Es werden Gewinne in Höhe von 1,1 Milliarden Euro verzeichnet. Dies ist der höchste Überschuss, der seit 2006 ausgewiesen wurde. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, stieg der Betriebsgewinn um 4,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Auch der Umsatz legt ein Wachstum um 2,8 Prozent auf über 17 Milliarden Euro hin.
Bertelsmann: RTL, Penguin Random House und Arvato als Wachstumstreiber
Zu verdanken seien die Zahlen vor allem der hauseigenen Fernsehtochter, nämlich der RTL Group: Diese legte kürzlich einen Umsatzsprung auf über sechs Milliarden Euro sowie einen operativen Gewinn von knapp 1,4 Milliarden Euro vor. Doch auch der unternehmenszugehörige Verlag Penguin Random House konnte den Umsatz um zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro steigern und somit einen entscheidenden Beitrag leisten. Besonders hervorzuheben sind hier die Erfolge der Erotikreihe „Fifty Shades“ sowie dem Roman „Girl on the Train“.
Als drittes Zugpferd nennt die Wirtschaftswoche die Unternehmenstochter Arvato. Alles in allem fiel das Wachstum jedoch auch deshalb so deutlich aus, da es im vergangenen Jahr Sonderbelastungen gab, die die damalige Bilanz belastet hatten.
„2015 war ein sehr gutes Jahr für Bertelsmann“, wird Vorstandschef Thomas Rabe zitiert. Doch dabei soll es nicht bleiben: Auch dem laufenden Geschäftsjahr blickt man mit Zuversicht entgegen und erwartet steigende Erlösen sowie einen Nettogewinn, der über der Milliarden-Grenze liegt.
Bertelsmann will Anteil an „Fifty Shades“-Verlag Penguin Random House ausbauen
Wie wichtig die Bedeutung des „Fifty Shades“-Verlages Penguin Random House für Bertelsmann ist und welches Potenzial noch in dem Buchverlag liegt, zeigen zudem aktuelle Entwicklungen: Bertelsmann sei daran interessiert, seine Anteile an dem Verlag kräftig auszubauen: Bisher hält das Medienhaus eine knappe Mehrheit an Penguin Random House. Diese soll auf bis zu 75 Prozent gesteigert werden. „Für die übrigen Anteile, die der britische Medienkonzern Pearson als bisheriger Miteigentümer ebenfalls abgeben könnte, suche Bertelsmann einen Partner“, berichtet das Handelsblatt.
Pearson selbst wolle eine „Verringerung oder einen Verkauf der Beteiligung prüfen“. Diese jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach erst im kommenden Jahr anstreben.
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