Je schneller die Lieferung, desto zufriedener der Kunde. Amazon will seine schnelle Lieferung nun auch in Deutschland umsetzen: In Berlin will das Unternehmen nach Medieninformationen die Zustellung innerhalb von zwei Stunden aufbauen.

Stopuhr auf Paketen

(Bildquelle Schnelle Lieferung: Olivier Le Moal via Shutterstock)

Amazon will seinen schnellen Lieferdienst Prime Now offenbar bald schon in Deutschland starten. Nach Informationen der Welt plant das Unternehmen, die Zustellung innerhalb von zwei Stunden in Berlin aufzubauen. Dazu habe Amazon bereits den Umbau eines Geschäftshauses am Berliner Kurfürstendamm zu einem Lager begonnen, wie „verlässliche Transportfirmen der Stadt“ belegt haben sollen. Das Gebäude soll künftig ein Warenlager mit mehr als 10.000 Artikeln aus dem Amazon-Sortiment beherbergen – und das mitten in Berlin.

Amazon selbst habe die Pläne gegenüber der Welt erwartungsgemäß nicht bestätigt, dementierte sie nach Angaben der Zeitung aber auch nicht. „Es gibt aktuell keine Ankündigung dazu von uns“, habe ein Firmensprecher auf Nachfrage verlauten lassen. Wie die Welt weiter berichtet, soll Amazon Prime Now in Berlin bereits im Mai dieses Jahres starten. Die Lieferungen werden dann durch externe Kurierdienste übernommen – an sechs Tagen in der Woche und mit jeweils zehn Fahrern in zwei Schichten.

Amazon hat mit seinen Innovationen auch Ärger

Damit kristallisiere sich nach Ansicht der Welt auch ein deutlicher Verlierer der Amazon-Pläne heraus: Die Deutsche Post DHL. Sie übernimmt noch den Großteil der Lieferungen für den Online-Händler, dürfte durch den Einsatz von Kurierdiensten und die Prime Now-Lieferung aber Aufträge verlieren. Dieses Vorgehen ist in der Branche nicht gänzlich neu und wird auch von anderen Unternehmen durchgeführt: „Sie bauen sich Warenlager in den Innenstädten auf und nehmen statt der großen Paketzusteller Stadtboten oder Kuriere für die Ablieferung“, so die Welt. Diese Dienstleistungen ließen sich „bequem am Markt einkaufen. Das Geschäftsrisiko tragen dann andere.“

Neben dem Aufbau von Prime Now treibt Amazon aber auch noch weitere Innovationen in Sachen Logistik voran: So hat das Unternehmen kürzlich eine eigene Flugzeugflotte gemietet, um die Zustellung in den USA zu beschleunigen. Mit Amazon Flex erprobt das Unternehmen eine weitere Möglichkeit, um eine schnelle Zustellung zu erreichen. Doch die Innovationen bringen auch hin und wieder Ärger mit sich: In den USA wurde Amazon von ehemaligen Prime Now-Fahrern verklagt, weil diese nicht als Angestellte des Unternehmens, sondern als selbstständige Auftragnehmer klassifiziert worden seien. Auch bei seinem Lieferdienst Amazon Flex soll sich das Unternehmen rechtlich in einem ähnlichen Graubereich bewegen.