Die erste von insgesamt mehr als 50 vollautomatisierten Zustellbasen wurde von der Deutschen Post eröffnet. Sie gehört zu einer Reihe von Investitionen, zu die der Logistikdienstleister sich aufgrund des stark wachsenden Online-Handels veranlasst sieht.
Pünktlich zum Start des Weihnachtsgeschäftes hat die Deutsche Post ihre erste mechanisierte Zustellbasis in Deutschland eröffnet. Nach sechsmonatiger Bauzeit, steht in Baden-Württemberg nun die erste Anlage dieser Art. Aus der 4.900 Quadratmeter großen Produktionshalle mit Zustellbasis sollen täglich bis zu 13.000 Pakete entsandt werden. Die Zustellbasis gehört in eine Reihe geplanter Investitionen der Deutschen Post, um dem wachsenden Online-Handel besser bewältigen zu können.
Mehr als 50 Zustellbasen bis 2014
In Bezug auf das anstehende Weihnachtsgeschäft hatte Brief-Chef Jürgen Gerdes erst vor wenigen Tagen ein Statement abgegeben: „Wir werden zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens acht Millionen Pakete pro Tag sehen.“ Insgesamt würden in der Spitzenzeit des Weihnachtsgeschäfts dieses Jahr rund eine Million Pakete mehr als vor einem Jahr erwartet. Deshalb stellt die Deutsche Post gerade für das Weihnachtsgeschäft rund 10.000 zusätzliche Paketboten ein.
Insgesamt plant das Logistikunternehmen bis 2014 mehr als 50 vollmechanisierte Zustellbasen zu eröffnen. Die nun im baden-württembergischen Kallenberg eröffnete erste Version, zeigt die geplante Strategie des Konzerns. Paketzentren im Umkreis beliefern künftige Zustellbasen. Die Sendungen kommen dann in sogenannten Wechselbehältern in der Zustellbasis an und werden auf Fließbänder gelegt. Ein Scanner erfasst die Pakete und ordnet sie nach Zustellbezirken. Am Ende der Fließbänder warten dann die Mitarbeiter, nehmen die Pakete entgegen und beladen die Sprinter, welche direkt an den Hallenwänden parken.
Online-Handel stärker gewachsen als erwartet
Der Online-Handel ist rasanter angestiegen, als von der Deutschen Post in seiner Planungsstrategie 2012 erwartet. Da hatte der Konzern bereits 750 Millionen Euro für den Ausbau von Paketzentren eingeplant. Doch schon jetzt scheint der Logistikkonzern gemerkt zu haben, dass mehr Investitionen notwendig sein könnten. Man wachse deutlich schneller als geplant, hatte Brief-Chef Jürgen Gerdes kürzlich kommentiert. „Wir brauchen mehr Platz für Mengen und wollen in der Qualität noch besser werden“, hieß es zusätzlich vom Postvorstand.
Im hessischen Obertshausen entsteht gerade das größte Paketzentrum der Deutschen Post. Das soll im Herbst 2014 eröffnen und 50.000 Sendungen pro Stunde sortieren können. Inzwischen plant der Konzern offenbar noch ein weiteres Paketzentrum in dieser Größenordnung.
Parallel zu den neuen Paketzentren und Zustellbasen, testet der Logistikkonzern im Moment Paketkästen für zu Hause. Auch das ist eine Strategie des Konzerns, dem stark angestiegenen Online-Handel Herr zu werden. Noch nur ein Testprojekt in Ingolstadt, könnten die Paketkästen für daheim spätestens in zwölf Monaten in ganz Deutschland eingeführt werden. Sowohl Postboten als auch der Paketkastenbesitzer sollen dann einen Schlüsselchip für den Paketkasten bekommen, sodass Postboten im Internet bestellte Waren jederzeit liefern könnten. Bislang heißt es, dass die Paketkästen von den Kunden getragen werden sollten und zwischen 99 und 179 Euro kosten könnten.
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