Zalando hat das erste Quartal 2016 auf den ersten Blick gut gemeistert und seinen Wachstumskurs mit einem Umsatzplus fortgesetzt. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass aufgrund des milden Winters nur wenig Winterbekleidung gewinnbringend verkauft werden konnte. Außerdem gab Zalando bekannt, Anteile des E-Commerce-Spezialisten Tradebyte zu übernehmen, mit dem man in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hat.

Zalando-Schilld

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Der Umsatz von Modehändler Zalando ist im ersten Quartal um fast 24 Prozent auf 796 Millionen Euro geklettert. Der Ebit des Unternehmens sank jedoch um rund 30 Prozent auf 20 Millionen Euro ab. Womit hängt dies zusammen? Wegen des milden Winters hat Zalando Winterbekleidung vermutlich nur mit Preisabschlägen verkaufen können, berichtet das Handelsblatt. Für Rubin Ritter, Vorstandsmitglied von Zalando, wiegt dies jedoch nicht weiter schwer. „Wir treiben derzeit eine Vielzahl von Entwicklungen voran, die auf unsere langfristige Plattformstrategie und unseren Wachstumsplan einzahlen. Gleichzeitig wächst unser Kerngeschäft sehr stark und wir gewinnen weiterhin Marktanteile hinzu.“ 

So sieht Zalando insbesondere im Bau des Logistikzentrums in Stradella, Italien, den Grund für eine Verkürzung der Lieferzeiten und hat das Gefühl, dass sich mit dem Ausbau des eigenen Logistiknetzwerks auch die Kundenzufriedenheit erhöht hat. Auch in Deutschland möchte Zalando seine Logistikkapazitäten vergrößern und im Herbst das neue Logistikzentrum in Lahr eröffnen.

Zalando übernimmt E-Commerce-Spezialist Tradebyte 

Natürlich muss sich auch Zalando weiter um die Digitalisierung kümmern. Daher hat der Online-Händler nun die Tradebyte Software GmbH erworben. Durch die Übernahme des E-Commerce-Spezialisten sollen die manuellen Eingaben sowie die Nachbearbeitung der Stammdaten für die Online-Plattform minimiert werden. Da das komplette Management-Team von Tradebyte bestehen bleiben soll, ändert sich für das Unternehmen eigentlich nur sehr wenig. Brisanz gewinnt die Übernahme vielmehr dadurch, dass Tradebyte auch direkte Zalando-Konkurrenzen wie Aboutyou.de oder den Moderversand Klingel betreut.

Weiterhin möchte Zalando das Partnerprogramm ausbauen und hier vor allem ausgewählte Marken zu seinem Sortiment hinzufügen. Mehr als 150 Partner sind bereits an dem Programm beteiligt, darunter bekannte Marken wie Adidas oder Superdry. In puncto Geschäftszahlenbekanntgabe hält sich Zalando an das bewährte Procedere. Am 11. August 2016 werden die genauen Geschäftszahlen vorgelegt, zuvor jedoch vorläufige Geschäftszahlen veröffentlicht.