Es kündigt sich ein Umbruch auf dem Ride-Sharing-Markt an: Mit Gett und Uber erhalten zwei Unternehmen aus diesem Bereich zur gleichen Zeit Unterstützung aus der Automobilindustrie. Denn während Volkswagen bei Gett einsteigt, beteiligt sich Toyota am amerikanischen Taxi-Schreck.
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Der angeschlagene Volkswagen-Konzern muss sich nach dem Abgas-Skandal neu ausrichten. Die Wolfsburger Autobauer hatten zuletzt angekündigt, sich zu einem „Mobilitätsdienstleister“ wandeln zu wollen und steigen im Zuge dieses Umbaus nun bei der israelischen Taxi-App Gett ein, wie das Unternehmen verlauten lässt. VW beteiligt sich mit einer „strategischen Investition“ in Höhe von 300 Millionen US-Dollar an dem Fahrtenvermittler, der weltweit in mehr als 60 Städten aktiv ist.
Volkswagen ebne mit „einer signifikanten Beteiligung an Gett“ den Weg für neue Mobilitätskonzepte, heißt es weiter. Der Konzern sieht eine hohe Wachstumsdynamik in den kommenden Jahres bei digitalen Dienstleistungen rund um das Thema Mobilität. Der Markt für Fahrtenvermittlung biete nach Ansicht von VW das größte Marktpotenzial und sei die technologische Basis für die Entwicklung weiterer Mobilitäts-Geschäftsmodelle. Bis 2025 will Volkswagen deshalb „einen substanziellen Teil seines Umsatzes mit solchen neuen Geschäftsmodellen“ erwirtschaften. Das Geschäftsmodell von Gett sieht vor, dass nur Fahrer mit einer offiziellen Lizenz zur Personenbeförderung zum Einsatz kommen.
Toyota beteiligt sich an Uber
Gleichzeitig wurde bekannt, dass der amerikanische Taxi-Schreck Uber ebenfalls einen neuen Geschäftspartner aus der Automobilindustrie erhält: Der japanische Hersteller Toyota steigt bei dem umstrittenen Unternehmen ein. Toyota wolle unter anderem Uber-Fahrern im Rahmen der Partnerschaft Fahrzeuge per Leasing anbieten oder verkaufen. Zudem will der japanische Autobauer gemeinsam mit Uber Apps für Fahrer entwickeln.
„Ride-Sharing hat ein riesiges Potenzial, wenn es darum geht, die Zukunft der Mobilität zu gestalten“, erklärt Shigeki Tomoyama, Senior Managing Officer von Toyota. „Durch die Partnerschaft mit Uber möchten wir neue Möglichkeiten ergründen, sichere, bequeme und attraktive Mobilitätsdienstleistungen für Kunden zu bieten.“ Uber erklärte unterdessen, dass die Fahrzeuge des japanischen Herstellers zu den beliebtesten Wagen seiner Fahrer gehören. Über die genaue Höhe der Investition von Toyota ist allerdings nichts bekannt.
Toyota und Volkswagen sind nicht die einzigen Auto-Hersteller, die sich an StartUps aus dem Bereich Mobilität beteiligen: Daimler hatte im Jahr 2014 die Taxi-App MyTaxi zu 100 Prozent übernommen. Zuvor war Daimler zu 15 Prozent an der Taxi-App beteiligt gewesen.
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