Wie sieht es im neuen Fotolabor von Amazon aus? Die Kollegen vom US-Magazin Racked.com durften einen Blick in das 40.000 Quadratmeter große Studio werfen. Von dort aus plant Amazon der größte Online-Händler für Modeprodukte weltweit zu werden.
Amazon ist eher für sein aggressives Marketing bekannt, als für sein Bemühen, die Ästhetik von Online-Shops voranzubringen. Doch genau das scheint sich der US-Konzern vorgenommen zu haben, denn kürzlich hat Amazon im von Sagen umwobenen New Yorker Vorort Brooklyn ein riesiges Fotostudio für seine Online-Produkte aus der Modewelt eröffnet. Die Kollegen des US-Magazins Racked waren vor Ort und haben aus Amazons neuem Fotolabor berichtet.
40.000 Quadratmeter umfasst Amazons Fotostudio, das sich in einer alten Glasmanufaktur direkt im Industriegebiet von Brooklyn befindet. Viel Raum für den Online-Riesen, um die eigenen Fashion-Produkte im richtigen Licht erscheinen zu lassen. Wie Racked berichtet, stehen Amazon im neuen Studio insgesamt 28 verschiedene Abteilungen zur Verfügung: Schminkräume für Modells, Räume für das Foto-Shooting, für Bildbearbeitung, für Videobearbeitung, alles hat seine eigene Abteilung.
„Wir sind bei Amazon ständig bemüht, die Kundenerfahrung zu erneuen, das gilt auch für unser Modegeschäft“, sagt Cathy Beaudoin, die Abteilungsleiterin von Amazon Fashion gegenüber dem Online-Magazin Racked. Man sei ständig bemüht, die Messlatte für den Online-Handel mit Modeprodukten so hoch wie möglich zu legen, sagt Beaudoin weiter. Und dazu gehört die Investition in das neue Fotostudio, mit dem Amazon sich jetzt hochqualitative Produktfotos erhofft.
Amazon möchte mit seinen neuen Produktfotos seinem Online-Shop einen hochwertigeren Look verpassen, ähnlich wie bei einem Hochglanzmagazin, von dem es zahlreiche in der Modebranche gibt. Doch die Quantität der Produktfotos scheint das offenbar trotzdem nicht zu beeinflussen: Rund 19.000 Produktfotos seiner Modeprodukte erstellt Amazon in seinem Fotostudio in Brooklyn – jeden Tag. Rund 2.400 davon sollen dann tatsächlich auf den Online-Seiten des Unternehmens landen.
„Geht es um E-Commerce und Modebranche, dann sind hochqualitative Fotos essenziell. Sie definieren den gesamten Produkteindruck“, so Cathy Beaudoin. Die Online-Präsentation sei ein Teil des Verkaufsprozesses und deshalb nutze Amazon auch echte Modells für die Produktfotografie: Denn anders als bei Modepuppen, könnten nur menschliche Modells die notwendige Bewegung in die Produktfotos bringen.
Für die Branche bleibt es offensichtlich dennoch ein Rätsel, wie sich Amazon in der Modewelt positionieren möchte. Man rätselt ob Amazon eine Plattform für Exklusiv-Modelabels werden möchte oder ob man wie auch sonst bei anderen Produktpaletten ein möglichst großes Publikum bedienen will. Amazon Fashion-Chefin Cathy Beaudoin scheint die Lösung zu wissen: „Mit Amazon Fashion möchten wir möglichst viele Konsumenten bedienen. Deshalb reichen unsere Produkte von Marken wie Levi’s und Pendleton bis hin zu Produkten von Designern wie Rebecca Minkoff, Rachel Roy, Steven Alan, Jack Spade oder Tracy Reese.“
Im Moment hat Amazon 35 Millionen Online-Kunden weltweit, die Modeprodukte des Online-Händlers kaufen. Wie Racked.com schreibt, verkaufe allein die Fashion-Abteilung von Amazon UK, mehr als eine Million Produkte pro Woche.
Wie man es von Amazon kennt, verhielt sich das Unternehmen auch bei der Frage nach den Kosten für das neue Studio schweigsam. Eine genaue Zahl wurde nicht genannt.
„Mit dem neuen Studio werden wir einen noch größeren Fußabdruck in der Modebranche hinterlassen“, ist sich Cathy Beaudoin sicher. Das Fotostudio ist ein Teil unseres Innovationsplans, mit dem wir versuchen möchten, den Online-Handel mit Fashionprodukte langfristig zu verändern. Wir möchten der bestmögliche Ort für die Präsentation von Fashion-Händlern im Netz werden.“
Alle Fotos wurden uns freundlicherweise vom Online-Magazin Racked.com und dem Fotografen Driely S. zur Verfügung gestellt.
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