Die Frage, wie ein Online-Shop erfolgreich wird, beschäftigt kleine und große Online-Händler dauerhaft. Die Umfrage „Erfolgsmodelle im E-Commerce“ von Plentymarkets zeigt: Wer seine Lage als gut bewertet, steckt in der Regel auch mehr Arbeit in seinen Shop.
(Bildquelle E-Commerce auf Laptop: Rawpixel.com via Shutterstock)
In der Umfrage „Erfolgsmodelle im E-Commerce“ hat Plentymarkets den Zusammenhang zwischen dem Aufwand, den ein Online-Händler in die strategische Planung und Prozessoptimierung steckt, und dem Unternehmenserfolg untersucht. An der Umfrage nahmen insgesamt 160 mehrheitlich kleine und mittlere E-Commerce-Unternehmen teil. Mehr als 90 Prozent setzen auf einen eigenen Online-Shop, verkaufen also außerhalb großer Marktplätze. 58 Prozent sind reine Online-Shops ohne Filialgeschäft.
Die Befragten sollten dabei ihren Aufwand in den Bereichen Sortiment/Beschaffung, Produktpräsentation, Marketing, Logistik und Kundenservice bewerten. Da absolute Umsatzzahlen bei unterschiedlich großen Unternehmen nur ungenügend Aufschluss über den Erfolg geben (was für einen Ebay-Powerseller ein erfolgreiches Quartal darstellt, ist für einen Big Player wie Amazon freilich kaum der Rede wert), schätzten die befragten Händler ihre betriebliche Lage zum Zeitpunkt der Umfrage ein (gut, befriedigend oder schlecht).
Spezialisierung contra Angebotsbreite
Das Ergebnis überrascht zunächst kaum: Wer seine geschäftliche Situation als gut einschätzt, der investiert in fast allen Bereichen mehr Zeit und auch Geld. Zudem gibt es nicht eine gezielte Maßnahme, die den Erfolg bringt. Vielmehr muss man sein Angebot fortlaufend auf breiter Front optimieren.
Die meiste Zeit verwenden die Online-Händler auf die Sortiments-Strategie. Dabei gibt es zwei Philosophien: Entweder spezialisiert man sich oder man versucht, ein möglichst breites Angebot zu präsentieren. Spezialisierung ist demnach für kleine und mittlere Händler eher zu empfehlen. 61 Prozent der Befragten, die ihren Erfolg mit gut bewerten (nachfolgend Gruppe 1), setzen auf ein spezialisiertes Sortiment, wohingegen dies bei denen, die mit ihrem Erfolg weniger zufrieden sind (nachfolgend Gruppe 2) nur zu 52 Prozent der Fall ist.
Auch setzen die Befragten der Gruppe 1 eher auf Nutzer-Feedback (56 Prozent) als Gruppe 2 (39 Prozent). Entsprechend ist auch die Marktanalyse, vornehmlich der Blick auf die Konkurrenz, in Gruppe 1 weiter verbreitet. 45 Prozent jener Befragten schauen sich ein Mal im Monat an, was die Konkurrenz macht, während es in Gruppe 2 nur etwa zwei Drittel sind.
SEO und SEA machen erfolgreich
Die Plentymarkets-Umfrage belegt zudem einmal mehr, wie wichtig SEO und SEA für einen erfolgreichen Online-Shop sind. Während immerhin noch 28 Prozent der Befragten in Gruppe 1 ihr Online-Angebot dauerhaft SEO-optimieren und 30 Prozent noch regelmäßig, sind es in Gruppe 2 gerade einmal 14 (dauerhaft) bzw. 21 Prozent.
Noch größer ist das Gefälle bei SEA, wahrscheinlich deswegen, weil dieser Bereich mit Kosten verbunden ist. 48 Prozent der zufriedenen Befragten nutzen SEA ständig, während es unter denen, die ihren Erfolg befriedend oder schlecht einschätzen nur 18 Prozent sind. Plentymarkets kommt zum Ergebnis, dass höherer Aufwand mit höherem Erfolg korreliert, gibt jedoch auch zu bedenken, dass viele, gerade kleinere Anbieter, oft gar nicht die Möglichkeiten haben, umfangreich und auch kostenintensiv in verschiedene Bereiche zu investieren. Hier gilt es, sich eine kluge und gezielte Strategie zu überlegen.
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