Trotz offensichtlicher Risiken lässt die Nachfrage nach der virtuellen Währung Bitcoin nicht nach. Jetzt hat mit Overstock.com ein Big Player aus dem Online-Handel die Einführung der Bitcoins als Zahlungsmittel angekündigt. Overstock hofft damit Vorreiter für die E-Commerce-Branche zu werden.
(Bildquelle Bitcoin-Währung: Psim via Shutterstock)
Die virtuelle Währung Bitcoin hält den Online-Handel weiterhin auf Trab. Trotz mehrerer Skandale auf Grund von manipulierten Handelsplätzen weltweit, setzen nach und nach Online-Händler die Währung als Zahlungsmittel ein. Mit Overstock.com hat nun einer der größten Online-Shops der USA angekündigt, ab 2014 Bitcoins als Zahlungsmittel für seinen Online-Shop zu akzeptieren.
Overstock möchte Vorreiter in Sachen Bitcoins werden
Overstock.com sitzt im US-Bundesstaat Utah und hat rund 1.600 Mitarbeiter. Der Online-Händler vertreibt hauptsächlich Möbel, Kleidung, Schmuck und Elektronikartikel in seinem Online-Shop. Im Jahr 2010 konnte der US-Händler damit mehr als eine Milliarde US-Dollar umsetzen. Nachdem sich bereits eBay in der Vergangenheit positiv über die virtuelle Währung geäußert hatte, macht jetzt offenbar die erste große Online-Plattform ernst.
Bereits im Oktober dieses Jahres hatte es auch bei Overstock.com Gerüchte um den möglichen Einsatz von Bitcoins gegeben, diese wurden dann aber nicht weiter verfolgt. Nun hat sich der US-Händler offenbar entschieden: „Bitcoins sind gutes Geld“, kommentierte Overstock-Geschäftsführer Patrick Byrne gegenüber dem Bitcoin-Blog NewsBTC. Die Einführung von Bitcoins für Overstock.com sei zunächst als Test gedacht: Wenn die Währung von Online-Kunden im kommenden Geschäftsjahr gut akzeptiert werde, dann werde man Bitcoins auch dauerhaft als Währung einführen, so Byrne.
Im Moment denke das Unternehmen noch über den angemessenen Umgang mit der Währung nach. Denn trotz aller Euphorie kennt auch Overstock die Tücken der virtuellen Währung: Mehrere Tauschbörsen für Bitcoins waren in der Vergangenheit wegen Verdachts auf Geldwäsche geschlossen worden. Overstock-Geschäftsführer Patrick Byrne kommentierte gegenüber NewsBTC, dass man die Währung deshalb vielleicht unabhängig von Bitcoins-Tauschbörsen einführen werde, um das Risiko eines Ausfalls zu minimieren.
Deutsche Bundesbank warnt vor virtueller Währung
Overstock arbeitet demnach an einer eigenen Tauschbörse für die virtuelle Währung: „Sollten wir keinen Weg finden, das Risiko für uns in den Griff zu bekommen, werden wir die Bitcoins direkt in Dollar umtauschen“, sagte Patrick Byrne.
Overstock möchte aber trotzdem bewusst Vorreiter in Sachen Bitcoins werden. Denn eigentlich steht das Unternehmen wie die gesamte E-Commerce-Branche der Währung noch zwiespältig gegenüber: Auf der einen Seite reizt der Gedanke einer eigenen virtuellen Währung, andererseits scheuen die meisten Online-Händler nach wie vor die Risiken der Bitcoins.
Regelmäßig warnen auch Geldinstitute vor den Bitcoins. Vor wenigen Tagen erst hatte die Deutsche Bundesbank ihren Unmut gegenüber der Währung Luft gemacht: „Bitcoins sind doch überhaupt keine Alternative zu unserem Geld“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann gegenüber der Wirtschaftswoche. Die gestiegene Nachfrage nach der virtuellen Währung werde seiner Meinung nach lediglich von der Hoffnung auf hohe Rendite getrieben.
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