Im Gegensatz zum stationären Handel geben Online-Shopper eine Menge über sich preis: Namen, Adressen oder Bankverbindungen gehören da zu den alltäglichen Angaben. Doch Verbraucher verlassen sich darauf, dass ihre Identität und ihre Privatsphäre geschützt werden. Erschüttert wird dieses Vertrauen allerdings immer wieder von Hacker-Angriffen und Cyber-Kriminalität – so wie momentan auch bei den Online-Diensten Skype und Snapchat.
(Bildquelle Digitale Kriminalität: chanpipat via Shutterstock)
Skype-Konto gehackt
Skype hat die Video-Telefonie populär gemacht und ist daher vielen Usern ein Begriff. Doch im Zuge einer Hacker-Attacke wurde der Facebook-Account des Microsoft-Online-Dienstes jüngst nicht nur durch Dritte übernommen, sondern zugleich auch Opfer heftiger Kritik. Die syrische Hackergruppe Syrian Electronic Army, kurz SEA, verschaffte sich unberechtigten Zugriff auf das Facebook-Konto von Skype und veröffentlichte dann im Namen des Unternehmens eine Nachricht an die Nutzer.
„Benutzt keine Microsoft-E-Mails (hotmail, outlook). Sie beobachten Eure Accounts und verkaufen die Daten an Regierungen. Mehr dazu in Kürze“, war laut Spiegel Online zu lesen. Doch nicht nur der Account von Facebook, auch das Konto der Social Media-Plattform Twitter war Berichten zugfolge betroffen. Auch hier platzierten Hacker Warnungen vor Skype und dem Mutterkonzern Microsoft.
Somit könnte der Angriff als politisch motiviert betrachtet werden. Denn die User sollen anscheinend darauf aufmerksam gemacht werden, dass dem Netzgiganten eine Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Geheimdiensten und eine Weitergabe sensibler Kundendaten vorgeworfen wird.
Auch Snapchat von Hacker-Angriffen betroffen
Wie Spiegel Online weiter berichtet, blieb auch Snapchat von digitalen Angriffen nicht verschont. Erst kürzlich warnten Experten eindringlich vor massiven Sicherheitslücken im Nachrichten-Dienst. Und genau jene Lücken haben Hacker nun genutzt, um sich Zugang zu über 4,5 Millionen Nutzerdaten zu verschaffen und diese im Anschluss zu veröffentlichen. Bei den illegal publizierten Telefonnummern der User wurden jedoch stets die letzten zwei Ziffern gekürzt, um – laut Hacker-Angaben – den weiteren Missbrauch der erbeuteten Daten zu verhindern.
Genau wie bei Skype gaben die unbekannten Hacker auch hier im Anschluss eine Nachricht bekannt: „Diese Veröffentlichung hätte Snapchat sehr einfach verhindern können, indem sie auf die Hinweise von Gibson Security reagiert hätten.“ Und weiter: "Mit der Veröffentlichung wollten wir die öffentliche Wahrnehmung für dieses Problem stärken und öffentlichen Druck auf Snapchat ausüben, um es zu lösen."
Der Online-Dienst Snapchat versendet pro Tag etwa 350 Millionen Nachrichten. Da sich über die Anwendung verschickte Fotos jedoch bereits nach nur wenigen Sekunden selbst löschen, wird Snapchat häufig für den Versand erotischer Bilder benutzt.
Die aktuellen Beispiele zeigen, dass auch große, global agierende Unternehmen nicht davor gefeit sind, unberechtigten Zugriffen und Hacker-Attacken zu unterliegen. Für die Verbraucher bedeutet dies zumeist ein wachsendes Misstrauen in den Umgang mit ihren Daten. Und diese Entwicklung dürfte wohl auch dem E-Commerce nicht unbedingt zuträglich sein. Online-Händler sollten daher darauf achten, die Daten ihrer Kunden bestmöglich abzusichern und den Usern Vertrauen zu vermitteln..
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