Schminken ohne das Gesicht zu berühren: Mithilfe einer Technologie zur Gesichtserkennung hat ModiFace eine App zum virtuellen Schminken entwickelt. Künftig könnten Verbraucher per Smartphone oder Tablet virtuell Schminke ausprobieren und dann direkt das passende Produkt kaufen.

ModiFace erlaubt das virtuelle Schminken in Echtzeit.

(Bildquelle Collage: Yuganov Konstantin via Shutterstock)

In Las Vegas versammelt sich gerade die Technologiebranche und tauscht auf der Elektronikmesse „Consumer Electronics Show“ (CES) die neuesten Gadgets und Trends aus der Hightech-Welt aus. Auch der E-Commerce kommt dabei nicht zu kurz: Das Unternehmen ModiFace zum Beispiel, hat ein Programm präsentiert, das den Online-Handel mit Schminkprodukten revolutionieren möchte. Dank Gesichtserkennung und spezieller Software, sollen Kunden sich virtuell schminken können und bei Gefallen die Produkte direkt kaufen können.

Schminken mit Augmented Reality

Die Wahl des richtigen Make-up-Produkts könnte in Zukunft dank Augmented Reality einfacher werden. Man stellt sich vor einen Bildschirm mit Videokamera und das Programm der Firma ModiFace erkennt und zeigt dank Gesichtserkennung das eigene Konterfei auf dem Bildschirm. Damit simuliert ModiFace den klassischen Schminkspiegel. Anders aber als in der Realität, erlaubt ModiFace die Anwendung einer Vielzahl von Schminkprodukten, ohne das eigene Gesicht tatsächlich zu berühren. Vielmehr wird virtuelles Make-up auf dem digitalen Spiegelbild in Echtzeit auf- und abgetragen.

“Zu Beginn werden wir mit Unternehmen aus der Make-up-Branche zusammenarbeiten”, sagte ModiFace-Geschäftsführer Parham Aarabi gegenüber dem Online-Magazin Mashable. Zwei Jahre lang habe das Unternehmen an dem Produkt gearbeitet und es bereits mehrmals im stationären Handel getestet. „Nach zahlreichen In-Store-Tests haben wir festgestellt, dass unsere spiegelähnliche, virtuelle Produktsimulation die Umsatzzahlen bei den Schminkprodukten steigern konnte“, so Aarabi.

Zusammenarbeit mit Offline- und Online-Handel geplant

Die Technologie soll sowohl fest in einzelnen Läden installiert werden, als auch als mobile App für Smartphones und Tablets verfügbar sein. So könnten Verbraucher die Software theoretisch auch direkt von zu Hause aus via Tablet oder Smartphone nutzen. Dadurch ist auch die Einbindung in einen Online-Shop denkbar.

Denn bislang seien sowohl im Online- als auch im Offline-Handel ähnliche Systeme nur in 2D ausprobiert worden. Der Übergang zur 3D-Technologie sei ein natürlicher Schritt, argumentiert Geschäftsführer Aarabi.

Neben der eigentlichen Schmink-App, bietet ModiFace noch zwei weitere Apps an: Die Anwendungen namens FaceLift und Photo Editor sollen die Auswirkungen von Schönheitsprodukten, wie beispielsweise Anti-Aging-Cremes, auf dem eigenen Gesicht anzeigen.

Allerdings lässt die Technologie offenbar noch auf sich warten: Erst gegen Ende des Jahres möchte ModiFace mit den ersten Händlern zusammenarbeiten. Dass ein Potential für die Technologie vorhanden ist, zeigt die Downloadrate der Apps: Bislang wurde diese bereits über 29 Millionen Mal von der Unternehmensseite heruntergeladen.