Angelt sich Alibaba das deutsche Unternehmen Wirecard? Die Alibaba-Tochter Alipay und Wirecard sollen sich derzeit in Verhandlungen über eine Beteiligung der Chinesen befinden. Es soll um einen Anteil von 25 Prozent gehen, der später noch steigen könnte. Update: Die Alipay-Betreiberfirma hat die Gerüchte in der Folge zurückgewiesen.
(Bildquelle Bargeldlos bezahlen: manfeiyang via Shutterstock)
Die Übernahme des deutschen Roboterbauers Kuka durch das chinesische Unternehmen Midea steht offenbar kurz vor dem Abschluss, nun bahnt sich ein weiterer Mega-Deal zwischen einem chinesischen Investor und einem deutschen Tech-Unternehmen an. Nach Informationen der Bild am Sonntag soll die Alibaba-Tochter Alipay großes Interesse am Zahlungsabwickler Wirecard haben, der bargeldloses Bezahlen etwa mit dem Smartphone ermöglicht. Beide Unternehmen sollen sich in intensiven Gesprächen befinden, Quellen nannte die BamS allerdings nicht.
Wirecard sucht Großaktionär
Aus der Luft gegriffen scheint die Meldung dennoch nicht. Gegenüber OnlinehaendlerNews sagte eine Sprecherin des Unternehmens, dass man Gerüchte zwar grundsätzlich nicht kommentiere, aber bestätigen kann, "dass wir strategische Gespräche mit verschiedenen Partnern führen.“ Eine Dementi klingt zumindest anders. Im Raum steht eine Beteiligung von 25 Prozent, laut BamS könnte sich dieser Anteil später aber noch erhöhen.
Dass beide Unternehmen sehr interessiert an einer Kooperation sind, ist kein Geheimnis. Die Chinesen wollen deutsches Know-how einkaufen, Wirecard sucht auf der anderen Seite einen Großaktionär, weil man zuletzt immer wieder von Hedgefonds angegriffen wurde. An der Börse ist der deutsche Bezahl-Anbieter etwa 5 Milliarden Euro wert. Bei einzelnen Projekten kooperieren die Unternehmen bereits. So ist es seit Kurzem möglich, dass chinesischen Touristen am Münchener Flughafen per App bezahlen können.
Update (29.06.): Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die Betreiberfirma von Alipay, Ant Financial, den Bericht als unwahr bezeichnet und zurückgewiesen. Die Wirecard-Aktie, die nach dem Bekanntwerden der Gerüchte regelrecht durch die Decke ging, fiel zwischenzeitlich ins Minus. Laut Aktionär bleibt Wirecard aber "ein heißer Übernahmekandidat", die Suche nach einem Großaktionär ist schließlich nicht abgeschlossen.
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