Immer wieder wird Youtubern vorgeworfen, mit der Vorstellung von Produkten Schleichwerbung zu machen. Nun wurden Fälle in den USA bestätigt, bei denen sich bekannte Youtube-Größen wie etwa PewDiePie von Warner Bros. für die positive Darstellung eines Produkts bezahlen ließen.

Youtube-App und Dollar-Scheine

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Warner Bros. hat offenbar bekannte Youtuber für die positive Darstellung eines Produkts bezahlt. Genau genommen ging es um das Videospiel „Mittelerde: Mordors Schatten“, das von den Youtube-Stars rezensiert wurde. Von dem Deal, bei dem nach Angaben von Gulli.de „tausende an Dollars“ geflossen sein sollen, sollten die Youtuber natürlich nichts verraten – bezahlte Werbung also als unabhängige Meinung verpackt. Unter anderem soll auch PewDiePie, der mit seinen Youtube-Videos zum Millionär wurde, mitgemacht haben.

Warner Bros. hatte sich von der bezahlten Schleichwerbung zweifellos viel erhofft. Die Youtuber haben bei ihren Fans schließlich hohen Stellenwert, ihre Meinung hat einen hohen Einfluss. Empfiehlt ein Youtuber also ein Produkt aus eigenem Antrieb, dürften auch viele Fans einen Blick auf das Produkt werfen. Immer wieder stehen die Youtube-Stars und -Sternchen aber in der Kritik, da nur in den seltensten Fällen offensichtlich ist, ob sie tatsächlich ihre Meinung darstellen oder bezahlte Schleichwerbung durchführen. Auch die Tatsache, dass viele Youtuber die Produkte von den Unternehmen geschenkt bekommen, wirft ein eher zweifelhaftes Licht auf diese „Haul“ genannten Videos.

Warner Bros. gab Bezahlung für Schleichwerbung zu

Im Fall von Warner Bros. hatte schließlich die Federal Trade Commission geklagt. Nun kam es zu einer außergerichtlichen Einigung, Warner Bros. gestand die bezahlte Schleichwerbung ein. Man habe den Youtubern „größere Summen“ gezahlt. Zwar hätten einige Youtuber in der Videobeschreibung versteckt angegeben, dass es sich bei dem Video um einen bezahlten Beitrag handelt, doch die meisten verschwiegen das komplett. Der versteckte Hinweis in der Videobeschreibung sei ohnehin nicht ausreichend: Bezahlte Beiträge müssen sofort als solche erkennbar sein und beim Einbetten des Videos auf einer anderen Website wird die Beschreibung gar nicht angezeigt.

Der ganze Fall dürfte auch für die Youtuber alles andere als angenehm sein: Sie verspielen damit schließlich ihre Glaubwürdigkeit. Und auf der Glaubwürdigkeit beruht schließlich der Erfolg der Videos. PewDiePie hat zumindest die Kommentare unter seinen Let's Play-Videos zu „Mittelerde: Mordors Schatten“ deaktiviert. Auf die nun sicherlich kritischen Stimmen zu diesen Videos hat der Youtuber offenbar keine Lust.