Der Kampf zwischen Amazons Kindle und dem kooperativ entwickelten Tolino zeigt, wie umkämpft der E-Book-Markt in Deutschland ist. Dass dieser Kampf in den Vereinigten Staaten noch viel härter zu sein scheint als hierzulande, zeigt ein aktueller Fall bei Apple.

Apple im E-Book-Streit

(Bildquelle E-Book-Apfel: Denphumi via Shutterstock)

Apple hat einen unliebsamen „Mitarbeiter“: Diesem unterstellt das Unternehmen nicht nur eine feindselige Haltung, sondern auch inquisitorische Aktivitäten und will diesen daher schnellstmöglich los werden. Doch zurück zum Anfang. Was war geschehen?

Bereits im Sommer 2013 urteilte ein New Yorker Gericht, dass Apple gemeinsam mit fünf Verlagen illegale Preisabsprachen im E-Book-Sektor getroffen hatte. Michael Bromwich heißt der Kartellwächter, der dem Unternehmen daraufhin gerichtlich zugeteilt wurde, um es in den kommenden zwei Jahren von innen her zu überwachen. Durch dieses Verfahren soll laut ZDNet gewährleistet werden, dass der US-Riese in diesem Zeitraum keine E-Book-Preisabsprachen mehr mit Verlagen trifft. Doch die gerichtlich angeordnete „Zusammenarbeit“ der beiden Parteien scheint von Anfang an nicht zu funktionieren.

Der Kartellwächter und sein Schmäh-Bericht

So hatte Bromwich in einem als „Bromwich Declaration“ betitelten Dokument zahlreiche Beschwerden gegen Apple aufgelistet. Zum Beispiel führte der Kartellwächter auf, dass einige Anfragen, die er im Rahmen von Mitarbeiter-Treffen gestellt hatte, von diesen ignoriert wurden und somit unbeantwortet blieben. Außerdem fehlten noch immer Unterlagen, die sein Team zur Einsicht benötigt.

Apples Reaktion auf die Auflistung von Bromwich ließ nicht lange auf sich warten: Das Unternehmen wirft dem Kartellwächter im Zuge der "unangemessenen Erklärung" nicht nur ein unpassendes Gebaren, sondern durch die "aktive Zusammenarbeit mit Klägern" auch Befangenheit vor. Bromwich verhalte sich anklagend, feindlich und stelle viel zu hohe finanzielle Forderungen.

Es wird sich erst noch zeigen, ob sich der Streit im E-Book-Verfahren schlichten lässt und Apple den unliebsamen Kartellwächter einfach austauschen darf.