Der Prime Day hat sich für Amazon mal wieder gelohnt. Er war nicht nur erfolgreicher als im vergangenen Jahr, er hat in den USA auch dafür gesorgt, dass das Prime-Abo offenbar zum Standard wird. Nur für Marktplatzhändler lief der Tag eher durchwachsen.
© Amazon - Screenshot
Amazon selbst spricht vom „biggest day ever“: Die Verkäufe am Prime Day stiegen im Vergleich zur ersten Ausgabe im vergangenen Jahr um 60 Prozent an, was den vergangenen Dienstag zum erfolgreichsten Verkaufstag macht, den Amazon.com jemals hatte, wie Business Insider berichtet. Ganz vorn auf der Beliebtheits-Skala waren Amazon-Eigenprodukte, v.a. der Fire TV Stick. Insgesamt brachte Amazon 3 mal so viele Eigenprodukte wie im Vorjahr an den Mann.
Positiver Nebeneffekt für den E-Commerce-Riesen: In den USA machen Prime-Kunden nun 52 Prozent der gesamten Kundschaft aus. 66 Millionen US-Amerikaner sind Prime-Kunden, 2015 waren es zum gleichen Zeitpunkt 44 Millionen, so Business Insider. Allerdings sind die Zahlen freilich mit Vorsicht zu genießen: Sie stammen direkt vom Vortag des Prime Day, an dem traditionell sehr viele Menschen ein Probe-Abo abschließen, um auf die Deals zugreifen zu können. In einem Monat könnte es also bereits anders aussehen. Nichtsdestotrotz: Der Prime Day hat sich wieder gelohnt für Amazon.
Prime Day: Durchwachsene Ergebnisse für Marktplatz-Händler
Anders sieht das offenbar für die vielen Online-Händler aus, die über den Marketplace verkaufen und hofften, auch ein Stück vom Prime-Kuchen abzubekommen. Laut Internet Retailer gab es wohl einige Händler, die tatsächlich einen Anstieg in ihren Verkäufen verzeichnen konnten, doch für die meisten lief der Tag maximal durchwachsen. So meldete etwa der Anbieter CommerceHub, der Händler beim Marktplatzverkauf unterstützt, einen Verkaufsanstieg von gerade einmal 1 Prozent bei seinen Händlern im Vergleich zum Vorjahr, während reine Bestellungen um 7 Prozent nach oben gingen.
Bei ChannelAdvisor lagen die Verkäufe auf dem Vorjahres-Niveau, nur in Großbritannien gingen sie um 12 Prozent nach oben. Generell soll es für Anbieter, die bereits vorausplanten und sich für einige Deals mit Amazon zusammenschlossen, vergleichsweise gut gelaufen sein, andere meldeten dagegen sogar schlechtere Verkäufe als im Normalgeschäft. Ihre Marktplatzangebote wurden von Amazons eigenen Deals und größeren Drittanbietern schlicht erdrückt. Zudem meldeten US-Händler dem Branchenportal Ecommercebytes vermehrt, dass der Prime Day selbst recht gut lief, aber die Woche davor die Verkäufe dafür einbrachen. Diese Verluste würde ein guter Verkaufstag nicht wettmachen. Technische Probleme beim Checkout taten ihr Übriges zum durchwachsenen Fazit der Marktplatz-Händler.
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