Unister Gründer und Geschäftsführer Thomas Wagner ist gestern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Das Flugzeug befand sich auf dem Rückflug von Venedig nach Leipzig. Mittlerweile hat auch Unister den Tod von Wagner bestätigt und erklärt, dass man tief bestürzt sein, die Nachfolge Wagners aber „zeitnah“ regeln wolle. Update: Nach Unternehmensangaben war auch Gründer und Gesellschafter der Unister Holding, Oliver Schilling, mit an Bord des am Donnerstag in Slowenien abgestürzten Charterflugzeugs.
© Unister
Auf dem Heimweg von Venedig nach Leipzig ist am 14. Juli ein Kleinflugzeug in Slowenien abgestürzt. Unter den vier Opfern befand sich auch Unister-CEO und -Gründer Thomas Wagner. Der Tod von Wagner wurde gestern Abend noch vom Unternehmen bestätigt.
Wie es in der Meldung heißt, seien die Mitarbeiter tief bestürzt über den Tod von Wagner und sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Zeitnah fand eine erste Krisensitzung der Geschäftsleitung von Unister statt und Dirk Rogl, Chief Communication Officer der Unister Holding, fasst das Ergebnis der Sitzung zusammen: „Wir können Thomas Wagner nicht kompensieren, aber wir werden sein Erbe bestmöglich im Sinne unseres Gründers fortführen.“ Entsprechend wolle man zeitnah die Nachfolge von Thomas Wagner regeln und kommunizieren.
Rogl zeigt sich kämpferisch und erklärt, dass man um die Herausforderung, die Erfolgsgeschichte von Thomas Wagner fortzuschreiben, wissen und man alles daran setzen wird, dies auch zu tun. Wie dies aussehen soll, will Unister in Kürze bekannt geben.
Klage gegen Unister wird noch geprüft
Unister hatte in den letzten Jahren mit erheblichen Negativschlagzeilen zu kämpfen. Wagner hatte Unister 2002 gegründet. Der Konzern betreibt inzwischen dutzende Webseiten, erwirtschaftet 90 Prozent seines Umsatzes jedoch mit den Seiten ab-in-den-urlaub.de und fluege.de.
Gerade die beiden Zugpferde des Unternehmens standen in letzten Monaten in der Kritik. So mahnte im Februar die Wettbewerbszentrale ab-in-den-Urlaub ab, da sich das Unternehmen durch „irreführende Gutscheinwerbung“ einen wettbewerbswidrigen Vorteil verschafft haben soll. Aber auch die medienwirksamen Durchsuchungen der Unister-Büros vor laufender Kamera im Dezember 2012 und 2013 sowie die Untersuchungshaft für Wagner schadeten dem Unternehmensimage enorm. Unister wird unter anderem das ungenehmigte Betreiben von Versicherungsgeschäften, Steuerhinterziehung, Streichpreise und das sogenannte „Runterbuchen“ vorgeworfen. Aktuell prüft das Landgericht Leipzig jedoch noch die Zulassung der Anklage. Zum Prozess kam es bisher nicht.
Update 18.07.2016
Neben Thomas Wagner, CEO und Gründer von Unister, verstarb auch Gründer und Gesellschafter der Unister Holding, Oliver Schilling. Wie Unister am 15. Juli – einen Tag nach dem Absturz des Charterflugzeugs – in einer weiteren Unternehmensmeldung erklärte, haben Angehörige von Schilling den Unfalltod gegenüber dem Unternehmen bestätigt.
„Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen von Oliver Schilling und Thomas Wagner“, sagt Dirk Rogl, Chief Communications Officer von Unster, der auch den Angehörigen der zwei weiteren Insassen des Flugzeuges sein Beileid ausspricht. Zudem haben am Freitagvormittag bereits die Führungskräfte von Unister eine Trauerminute abgehalten.
Der Betrieb bei Unister läuft derweil planmäßig weiter. Das Management bereitet zudem parallel die Nachfolge von Wagner vor. „Wir sind entschlossen, das Erbe von Thomas Wagner und Oliver Schilling bestmöglich zu bewahren und fortzuführen“, sagte Rogl. Unister hat zudem auf der Homepage virtuelle Kondolenzbücher eingerichtet.
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