Das erfolgreiche Online-Lieferdienstportal Lieferheld.de bekommt zusätzliches Geld: Der Mutterkonzern Delivery Hero meldete heute, eine Finazspritze in Höhe von 88 Millionen US-Dollar aus den USA bekommen zu haben. Das Geld soll vorwiegend für Technologie und den Ausbau der Geschäfte genutzt werden. Denkbar könnte auch eine Expansion in die USA sein.

Delivery Hero hat erneut eine Finazspritze von Investoren bekommen.

Der Berliner Lieferdienst Lieferheld, der erst vor kurzem mit seiner Angela Merkel-Werbung auf sich aufmerksam gemacht hat, gab heute den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt. Der Wagnisfinanzierer Insight Venture aus den USA soll 88 Millionen US-Dollar in die Muttergesellschaft Delivery Hero investiert haben.

Vielversprechendes Geschäftsmodell

Der Online-Lieferdienst Delivery Hero wurde erst im Jahr 2010 gegründet, konnte aber bislang insgesamt knapp 200 Millionen US-Dollar an Investorengeldern einsammeln. Inzwischen arbeitet der Lieferdienst nach eigenen Angaben mit rund 50.000 Restaurants in vier Kontinenten zusammen. In Deutschland ist Delivery Hero mit dem Online-Portal Lieferdienst.de vertreten.

Die Idee hinter Delivery Hero: Anders als herkömmliche Lieferdienste schaltet sich das Unternehmen mit seinem Dienst zwischen Restaurant und Verbraucher. Die Kunden sind damit nicht mehr nur auf ein Restaurant beschränkt, sondern können zum Beispiel beim Berliner Ableger Lieferdienst.de aus zahlreichen teilnehmenden Restaurants ihr Essen bestellen. Zusätzlich können Kunden die Restaurants und Lieferdienste anhand von Kriterien bewerten. Delivery Hero erstellt dann mithilfe der Kategorien Kundenbewertungen, Liefergeschwindigkeit und Stammkundenzahl Ranglisten der besten Anbieter.

Expansion in die USA?

Kunden können ihre Bestellungen per mobilem Endgerät wie Tablet oder Smartphone tätigen und auch der gesamte Bezahlungsprozess wird von Delivery Hero abgewickelt. Das Geschäftsmodell scheint schon nach nur vier Jahren aufzugehen: Jährlich soll Delivery Hero bereits einen Umsatz von 400.000 US-Dollar erwirtschaften. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit 700 Mitarbeiter, allein in Berlin sind es 300 Mitarbeiter.

Mit der neuen Kapitalspritze wolle das Unternehmen jetzt in den Ausbau seiner Geschäfte und Technologie investieren. Auch nicht ausgeschlossen sei die Expansion in die Vereinigten Staaten: „Insight hat bereits weitreichende Erfahrung mit international expandierenden Unternehmen gesammelt“, sagte Delivery Hero-Chef Niklas Östberg.

Mit Foodpanda gibt es in Berlin einen ähnlich funktionierenden Dienst. Auch er bekam im vergangenen Jahr eine Finanzspritze aus den USA: Der Wagnisfinanzierer Phenom Ventures hatte sich mit 20 Millionen US-Dollar an dem Unternehmen beteiligt.