Kleiderkreisel hat einige turbulente Jahre hinter sich. Nachdem das Unternehmen im Jahr 2014 Gebühren eingeführt hatte, rudert die Plattform nun zurück. Kleiderkreisel ist ab sofort kostenlos, verkündet das Unternehmen. Kritikpunkte gibt es trotzdem noch.
(Bildquelle Kleidung: nito via Shutterstock)
Die Klamotten-Tauschbörse Kleiderkreisel hat wieder einmal an seinem Gebührenmodell geschraubt. Nachdem das Unternehmen im Jahr 2014 ein neues Bezahlsystem sowie ein neues Gebührenmodell eingeführt hatte, fand es sich schnell in einem ausgewachsenen Shitstorm wieder. Nun rudert Kleiderkreisel offenbar zurück und hat verkündet, dass die Plattform wieder kostenfrei ist. „Ab heute sind alle Transaktionen mit der Bezahlmethode Banküberweisung bei Kleiderkreisel gebührenfrei“, erklärt das Unternehmen.
Die Bezahlarten Kreditkarte, Sofort Überweisung und PayPal werden zudem 50 Prozent günstiger, heißt es weiter. In Zukunft falle damit nur noch eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von fünf Prozent auf den Verkaufspreis eines Artikels an – die Bearbeitungsgebühr soll aber den Betrag von zehn Euro nicht überschreiten. „Diese Änderung gibt euch mehr Freiheit bei der Wahl eurer Bezahlmethoden“, erläutert Kleiderkreisel.
Mit den Gebühren entfällt auch die Versicherung
Doch die Änderungen haben auch Auswirkungen auf die Versicherung: Ab dem 8. September 2016 gilt für Transaktionen, die per Banküberweisung stattgefunden haben, keine Versicherung über Kleiderkreisel mehr. Das ist der Preis dafür, dass Kleiderkreisel hier keine Gebühren mehr erhebt. Transaktionen seien nur noch versichert, wenn sie mit Kreditkarte, PayPal oder Sofort Überweisung durchgeführt werden.
Mit der Änderung reagiert Kleiderkreisel nach eigenen Angaben auf die Wünsche der Nutzer. Die Community habe „schon lange“ um eine Nutzung von Kleiderkreisel ohne verpflichtende Gebühren gebeten. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Plattform wieder kostenfrei nutzbar zu machen. Im Oktober 2014 sorgte Kleiderkreisel für große Aufregung in seiner Community, als das Unternehmen Gebühren einführte. Es folgte ein Shitstorm im Kleiderkreisel-Forum und in den sozialen Medien. Doch während sich viele Nutzer über die Gebühren echauffierten und dem Unternehmen Geldgier vorwarfen, verwies Kleiderkreisel auf das Bedürfnis nach Sicherheit.
„Betrug, Schwindel und das Gefühl, keine Sicherheit beim Kauf zu haben. Das sind die größten Herausforderungen, denen sich die Kreisel-Community in den letzten Jahren stellen musste“, erklärte das Unternehmen in seiner Reaktion auf den Shitstorm. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben ein Drittel aller Käufer Probleme bei Transaktionen. Wir glauben, dass das Kleiderkreisel Bezahlsystem der beste Weg ist, um Käufern eine Rückerstattung zu ermöglichen, wenn Probleme auftreten. Aber auch um unseren Verkäufern ein sicheres Gefühl zu geben, weil sie nicht länger ihre privaten Bankdaten mit Fremden teilen müssen.“ Bleibt die Frage, was aus dieser Sicherheit wird, nachdem das Gebührenmodell wieder auf den vorherigen Zustand zurückgesetzt wurde.
Nutzer bemängel Service und Zensur
Wie Gründerszene berichtet, haben die Nutzer neben den Gebühren allerdings auch noch weitere Kritikpunkte an der Plattform. Zum einen bemängeln sie den Service von Kleiderkreisel, zum anderen werde im Kleiderkreisel-Forum eine mitunter willkürlich scheinende Zensur durchgeführt. Eine Nutzerin sei bis zum Jahr 2286, also für mehr als 250 Jahre, gesperrt, weil sie darauf hingewiesen hatte, dass Kleiderkreisel miserable Bewertungen im Internet habe.
Kleiderkreisel begründete die Sperrung damit, dass man keine Beleidigungen toleriere – „weder gegenüber anderen Mitgliedern noch gegenüber unserem Team“. Anzügliche Bilder sollen sich allerdings im Forum finden, ohne dass die entsprechenden Nutzer belangt würden. „Fast täglich posten Männer Penisbilder im Forum“, so eine Nutzerin gegenüber Gründerszene. Es scheint also als müsste Kleiderkreisel neben seinem Gebührenmodell auch noch an anderen Fronten nachbessern.
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Freue mich darauf wenn ich vieles verkaufen kann.
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