Die Digitalisierung in Deutschland ist immer noch ein holpriges Thema. Obwohl sich Bundesregierung und Städte zum digitalen Ausbau bekennen und bereits einige Projekte angestoßen haben, ist Deutschland im internationalen Vergleich noch immer etwas abgeschlagen. Aber wie steht es eigentlich um die Digitalisierung in den einzelnen Städten und Regionen in Deutschland? Wir haben eine kleine Rundreise gewagt – die erste Station ist die bayrische Landeshauptstadt München.

Pixel-Bier und -Brezel
© miceking – Fotolia.com

München gehört zu den wichtigen Digitalzentren Deutschlands. Kaum verwunderlich: Die bayrische Landeshauptstadt ist einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte der Bundesrepublik. Im Jahr 2014 lag München im Ranking der umsatzstärksten Städte mit einem Einzelhandelsumsatz von 10,3 Milliarden Euro auf Platz 3 – knapp hinter Hamburg. Schließlich ist die Kaufkraft der Bevölkerung in der Stadt hoch, die Arbeitslosigkeit relativ niedrig und der Tourismus floriert. Insgesamt hat die Stadt 1,67 Millionen Quadratmeter Einzelhandelsflächen zu Verfügung, 450.000 Quadratmeter davon im Zentrum.

Für einen derart starken Wirtschaftsstandort ist es natürlich umso wichtiger, sich auf die Zukunft vorzubereiten und die Digitalisierung zu fördern. Dessen ist sich auch die Stadtverwaltung bewusst: Wie das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München erklärt, handelt es sich bei der Digitalisierung und dem Online-Handel „um ein herausragendes Zukunftsthema, mit dem sich die Stadt intensiv beschäftigt“. Besonders wichtig ist dabei der sogenannte Informations- und Kommunikationssektor (IuK-Sektor), der gemessen an den Beschäftigungs- und Umsatzzahlen „einen der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren“ in München darstellt. Laut einer Studie des Referats für Arbeit und Wirtschaft waren im Jahr 2013 bereits rund 150.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Wirtschaftsraum München im IuK- und Mediensektor tätig – das sind etwa 12 Prozent aller SV-Beschäftigten in dem Wirtschaftsraum. Den größten Beschäftigungsanteil innerhalb des Sektors verzeichneten dabei die Softwarebranche, Daten- und IT-Services sowie eben auch der Online-Handel. Ganze 42 Prozent aller im IuK-Sektor Beschäftigten sind hier nach Angaben des Referats für Arbeit und Wirtschaft tätig.

Der Multichannel-Vertrieb funktioniert auch ohne Förderung

Innerhalb des IuK-Sektors gibt es einen großen Anteil an kleinen und mittelständischen Unternehmen. Zudem kann die Stadt eine „sehr dynamische“ StartUp-Community im Digitalisierungsbereich vorweisen. Vor allem diese Unternehmen seien aus Sicht der Wirtschaftsförderung in München in besonderer Hinsicht Treiber für den technischen Wandel, Innovation und Digitalisierung. Ein Beispiel sind Fintech-Unternehmen – StartUps aus dem Bereich Finanzdienstleistungen. Im Juni 2015 waren 18 Fintech-Unternehmen in München angesiedelt. Nur Berlin konnte mehr Unternehmen aus diesem Bereich vorweisen. Neben diesen kleineren Unternehmen sind aber auch wahre Branchengrößen in der bayrischen Hauptstadt angesiedelt: So finden sich Firmensitze von Microsoft, Google, Alibaba und Amazon in München. Und auch diese Unternehmen bauen ihre Präsenz am Wirtschaftsstandort „massiv“ aus, wie das Referat für Arbeit und Wirtschaft betont.

Um die Digitalisierung der Münchner Stadtgesellschaft und der Unternehmen zu fördern, wurden bereits „zahlreiche Projekte“ von der Stadt und der bayrischen Staatsregierung gestartet. Eine Förderung speziell für den Online-Handel gibt es aber nicht – und ist nach Ansicht des Referats auch gar nicht notwendig: „Die wettbewerbsfähigen Einzelhändler in München bewältigen auch ohne städtische Förderprogramme die Herausforderung ‚Multi-Channel- Vertrieb’ erfolgreich“, heißt es.

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Dies ist ein Auszug aus dem Artikel „Reise durch das digitale Deutschland: München – Bier, Bretzel und Digitalwirtschaft“ aus der August-Ausgabe unseres Onlinehändler Magazins. Im vollständigen Beitrag erfahren Sie, wie München den Breitbandausbau vorantreiben will und wieso die Stadt sich als Vorreiter in Sachen Digitalisierung sieht.

Onlinehändler Magazin August-Ausgabe

 

Des Weiteren haben wir uns in der aktuellen August-Ausgabe des Magazins unter anderem auch mit den Themen Cloud, Verbesserung von Newslettern durch A/B-Tests sowie der Unister-Krise beschäftigt. (Bild: © Händlerbund)

 

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