Jack Ma, Gründer des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, will eine globale Handelsplattform ins Leben rufen, die vor allem kleinen Unternehmen neue Möglichkeiten bieten. Auf dem G20-Gipfel warb Ma für sein Vorhaben und fand prominente Fürsprecher.
© Alibaba
In Hangzhou in China findet dieser Tage der G20-Gipfel statt. Jack Ma, seinerseits Gründer und Chef des E-Commerce-Schwergewichts Alibaba, ließ es sich zum Auftakt des Gipfels in seiner Heimat freilich nicht nehmen, die Werbetrommel für sein aktuelles Lieblingsprojekt zu rühren. Am Vorabend der Veranstaltung nutzte Ma die Bühne, um seine Idee des eWTP zu präsentieren, schreibt das Handelsblatt. Der Begriff steht für die "Electronic World Trade Platform“ und dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine globale Handelsplattform nach dem Vorbild von Alibaba in China.
Zuspruch von der Welthandelsorganisation und aus Deutschland
„Wir wollen kleine und mittelständische Firmen stärken“, sagt Ma. Sein Vize Joe Tsai ergänzt: „Das liegt in der DNA von Alibaba.“ Es kann als Kampfansage an große Handelsfirmen gelesen werden. Bislang ist eWTP eher eine Idee als ein ausgereiftes Konzept. Kürzlich räumte er selbst ein, dass die Entwicklung Jahrzehnte dauern könnte. Doch schon jetzt bekommt Ma von vielen Seiten Zuspruch. BDI-Präsident Ulrich Grillo ist „dafür, den grenzüberschreitenden Handel zu stärken.“ Roberto Azevêdo, Generaldirektor der Welthandelsorganisation, lobt Mas Idee: „Das ist ein sehr guter Ansatz, mit dem wir uns intensiv beschäftigen sollten.“
Das Wirtschaftsforum Business20 hat sich in einem Forderungskatalog bereits konkret dafür ausgesprochen, eWTP zu unterstützen und den Cross-Border-Handel zu erleichtern. Jack Ma selbst fordert Freihandelszonen für den grenzüberschreitenden Handel, sieht eWTP aber gar nicht unbedingt als Möglichkeit, den eigenen Reichtum weiter zu maximieren, sondern will eher die Idee forcieren, aber in andere Hände geben: „Ich hoffe, dass Alibaba die Plattform anstoßen kann, und jemand anderes das Projekt aufgreift. Das wird Investitionen und Handelschancen für Länder bedeuten, die dringend aufn eine bessere Infrastruktur angewiesen sind – besonders in der Telekommunikation, Logistik und Dienstleistungen.“
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