Offizielle Dokumente der Stadt Seattle beweisen, was lange gemunkelt wurde: Amazon baut einen eigenen Supermarkt – mit Drive-In. Dieser wird aber wohl etwas anders aussehen als klassische Discounter.
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Im August wurden Pläne von Amazon bekannt, in der San Francisco Bay Area unter dem Codenamen „Project X“ an einem Drive-In-Geschäft zu arbeiten. Amazon selbst äußerte sich nicht dazu, doch die Bestätigung wurde nun indirekt trotzdem geliefert. Wie Geekwire berichtet, entsteht in der Heimatstadt des Unternehmens derzeit tatsächlich der erste Drive-In-Supermarkt von Amazon. Dies würden offizielle Dokumente der Stadt belegen.
Drive-In und Tablets
Man darf sich hier nun keinen Supermarkt a lá Rewe, Aldi oder Kaufland vorstellen. Es handelt sich offenbar viel mehr um eine stationäre Lösung, um online bestellte Artikel abzuholen – entweder mit dem Auto im Drive-In oder direkt im Laden. Direkt im Geschäft befinden sich zudem Tablets, sodass man die Bestellung auch direkt vor Ort aufgeben kann. Endlose Reihen von Konserven, Getränken und Tütensuppen sind also eher nicht zu erwarten, die jeweiligen Bestellungen dürften im Lager zusammengestellt und dann zum Kunden gebracht werden.
Etwa 15 Mitarbeiter sollen im Store arbeiten, 5 sollen die Einkaufstüten jeweils zu den Autos bringen. Die Abhol-Zeitfenster sollen zwischen 15 Minuten und 2 Stunden betragen, um Kundenstau zu vermeiden. Das Dokument der Stadt Seattle ist in Hinblick auf die Details tatsächlich recht aufschlussreich. Die Öffnungszeiten sollen zwischen 7 und 22 Uhr liegen, der größte Kundenansturm wird zwischen 17 und 19:30 Uhr erwartet – wie in jedem anderen Geschäft in der Regel auch.
Amazon selbst hat sich freilich bislang nicht geäußert. Supermarktketten wie Wal-Mart dürften von diesem neuerlichen Vorstoß in den stationären Handel alles andere als begeistert sein. Amazon versucht in diesem Jahr mit großen Anstrengungen, auch in den Einkaufsmeilen und -zentren Fuß zu fassen. Eigene Buchläden hat Amazon bereits eröffnet, Pop-Up Stores vor allem für die technischen Geräte des Unternehmens kommen hinzu.
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