Amazon bietet ab heute eine neue Funktion an: Marketplace-Verkäufer auf dem US-amerikanischen Marktplatz können eine automatisierte Retourenfunktion nutzen. Damit soll der Rücksendeprozess für Händler und Kunden erleichtert werden – für Verkäufer bringt die neue Funktion aber auch einen Nachteil mit sich.
Jeramey Lende / Shutterstock.com
Amazon will den Retourenprozess vereinfachen und bequemer gestalten. In den USA hat das Unternehmen nun eine neue Funktion gestartet: die automatisierte Retourenfunktion. Bislang müssen Amazon-Kunden, die bei einem Marketplace-Händler eingekauft haben und die Ware zurückschicken wollen, diesen kontaktieren. Das Retourenetikett gibt es erst nach Bearbeitung des Retourenantrags. Dieser Schritt soll nun entfallen, die Kunden können sich künftig ohne Kontakt zum Verkäufer ein Retoure-Label generieren und den Artikel einfach zurückschicken.
Wie t3n.de berichtet, bietet Amazon diese Funktion Händlern im Fulfilled-Programm an. Informationen über einen Deutschland-Start gebe es zwar noch nicht, „über kurz oder lang dürfte die Funktion aber auch hierzulande eingeführt werden“, urteilt das Magazin. Wahrscheinlich nicht zu Unrecht, schließlich hat Amazon beliebte Produkte und Funktionen in der Vergangenheit stets nach Deutschland gebracht.
Marketplace-Händler können Retouren nicht mehr abwenden
Doch auch wenn die neue Funktion den Retourenprozess für Kunden und Händler vereinfacht: Die Verkäufer verlieren laut t3n.de durch den ausbleibenden Kundenkontakt einen Vorteil. Sie hatten durch den Kontakt die Möglichkeit, eine potenzielle Retoure noch abzuwenden. Diese Möglichkeit besteht bei der automatisierten Retourenfunktion nicht mehr. Für bestimmte Güter können die Verkäufer auf dem Amazon.com-Marketplace Ausnahmeregeln hinzufügen. So seien beispielsweise digitale Güter, sperrige Artikel oder Produkte, die nur mit speziellem Aufwand transportiert werden können, von der automatisierten Retourenfunktion ausgenommen.
Die Verkäufer auf dem Amazon-Marketplace müssen die Kosten für die Retoure künftig aber selbst übernehmen. Auch in Deutschland hat Amazon seine Händler bereits über eine Änderung in der Retourenpolitik informiert, nach der die Verkäufer die Rücksendekosten für internationale Retouren ab dem 15. November 2016 übernehmen müssen. Wie auf dem Amazon Watchblog zu lesen ist, müssen Händler ab dem Stichtag eine von drei möglichen Optionen wählen.
Amazon begründet die Änderungen wie immer mit einem verbesserten Einkaufserlebnis für die Kunden. Die automatisierte Retourenfunktion soll aber auch für die Händler Vorteile bringen, da sie vom Aufwand der Kundenkommunikation befreit sind. Fraglich bleibt, wie gut diese Änderung bei den Händlern ankommt. Teilen Sie uns Ihre Meinung dazu in den Kommentaren mit!
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Es ist aus meiner Sicht bedauerlich zu lesen, wie Verkäufer beispielsweise von Amazon "ausgequetscht" werden, um für die Kunden das "beste Einkaufserlebni s" zu generieren. Ich gebe zu, gern über Amazon zu bestellen, weil das Angebot, die Preise und die Abwicklung/Vers and sehr angenehm sind. Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die zahlreichen Produktbewertun gen, die einen Entscheidungspr ozess deutlich erleichtern können. Ich gehöre zu den Kunden, die sich vorab möglichst genau informieren, BEVOR sie bestellen. Nur selten sende ich einen Artikel zurück, aber es kann schon einmal vorkommen. Dafür möchte ich jedoch kein schlechtes Gewissen haben müssen, da der Gesetzgeber die rechtliche Grundlage geschaffen hat und weil der virtuelle Einkauf den Nachteil für Kunden besitzt, die Ware erst einmal bestellen zu müssen, um sie eingehender prüfen zu können. Sicher macht die Masse an Rücksendungen den Online-Händlern Probleme (nicht zuletzt durch Kunden, die agieren wie "Hach, wie ist das alles so schön bunt hier!"), aber dafür haben sie gegenüber dem stationären Handel auch viele Vorteile, wie beispielsweise ein deutlich größeres Absatzpotential . Und wenn Amazon da scheinbar nicht in dem Sinne der Verkäufer agiert, wird es sicherlich kein Problem darstellen, Amazon den Rücken zu kehren. Zu bedenken ist jedoch, dass Amazon auch mal den Verkäufern gewisse Vorteile geboten hat, die diese damals als attraktiv erachtet haben.
Wer mich jetzt steinigen möchte, nur zu.
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Es spricht doch nichts dagegen, dem Kunden dann die Rücksendekosten , die einem durch Amazon dann als Händler dann berechnet werden, vom Guthaben bei der Rückerstattung wieder ab zu ziehen.
Diese Vorgehensweise muss halt nur in den eigenen AGB angegeben werden.
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Ob Amazon sich da drüber hinwegsetzen wird ?
Abwarten !
Wenn die aber laut ihren Verträgen von den Händlern verlangen z.B. ein verlängertes Widerrufsrecht oder die Übernahme der Versandkosten einzuräumen, anderen Falls nicht mehr dort zu verkaufen, sollte das wohl leider machbar sein.
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Es hat lange gedauert, um ein Gesetzt einzuführen, dass die Kosten der Retouren von den Kunden getragen werden. Als Online-Händler kennen wir die Problematik, oft machen sich die Kunden überhaupt keine Gedanken - ein Klick, ups gekauft, aber passt ja gar nicht! Egal, zahlt ja ein anderer. und jetzt dank Amazon wieder ein Rückschritt - wir werden auf jeden Fall unsere Konsequenzen ziehen.........
Je mehr Händler sich von Amazon abwenden, desto eher kann man Amazon dazu bewegen, sich wieder mal auf Verkäufer-Servi ce zu konzentrieren.
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die guten Händler werden sich das nicht gefallen lassen und andere Möglichkeiten und Marktplätze suchen...es kann nicht sein, dass wir Händler garkeine Rechte mehr haben und die Kunden alle Rechte haben...wir vertreiben elektronische Geräte die einmal geöffnet nicht mehr neu sind, wie soll das funktionieren...?...
Eine gute Chance für Alibaba oder der Ableger JD.com, der in China schneller und besser ist als Amazon...
wir werden sehen...wie so oft, kommen große Konzerne in eine Sättigungsphase und dann geht es nur noch abwärts, wenn einige falsche Entscheidungen getroffen werden...
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