Das Tal, aus dem sich Beate Uhse seit Jahren herauszukämpfen versucht, ist tief. Die alten Strukturen, die dem Unternehmen jahrzehntelang zu Höhenflügen verholfen haben, greifen nicht mehr. Doch auch die zahlreichen Neuerungen scheinen sich (noch) nicht positiv auf die Zahlen auszuwirken – wie die aktuelle Bilanz zeigt. Doch Hoffnung besteht...
Beate Uhse kämpft und kämpft und kämpft. Und das hat das Unternehmen auch nötig. Wirft man einen Blick auf den Verlauf der Umsätze der vergangenen Jahre, wird eins ganz deutlich: Von der alten Kraft ist recht wenig geblieben – der Erotikanbieter konnte nicht mithalten und sich gegen die jungen Wilden der Branche behaupten:
Beate Uhse: Die Umsätze gehen weiter zurück
Untätig geblieben ist Beate Uhse natürlich nicht. Das Unternehmen hatte schon vor Monaten angekündigt, neue Wege gehen zu wollen und dabei Altlasten zu beseitigen; so wurde zum Beispiel das Kataloggeschäft eingestellt und einige Filialen geschlossen. Doch die Neuerungen greifen noch nicht oder werden zumindest in den Zahlen noch nicht sichtbar. Wie Neuhandeln berichtet, konnte die Beate Uhse AG auch im dritten Quartal 2016 nur sinkende Entwicklungen vorweisen. Lag der Konzernumsatz in Q3 2015 noch bei 30,6 Mio. Euro, liegt er jüngst bei nur noch 25,5 Mio. Euro netto, was einem neuerlichen Einbruch von rund 20 Prozent entspricht.
Blickt man auf den stationären Handel, so sind auch hier weitere Einbrüche zu registrieren: Die Geschäfte brachen hier im dritten Quartal von 8,1 Mio. auf 6,3 Mio. Euro ein. Durch die Schließungen der Filialen seien jedoch konkret nur rund 0,9 Mio. Euro Umsatzverluste entstanden. Die restlichen Verluste gehen mit sinkenden Frequenz in den verbliebenen Beate Uhse-Läden zurück, was grundlegend nichts Neues ist, da viele Kunden mittlerweile den Weg über das Internet gehen. Nicht umsonst hatte das Unternehmen angekündigt, stärker in die Online-Geschäfte zu investieren.
Doch auch im Versandhandel hat sich der Umsatz laut Neuhandeln abgeschwächt und ist im Vergleich mit dem Vorjahr von 12,8 Millionen Euro auf 11,4 Millionen Euro gesunken. Zurückzuführen sei dies zum Beispiel auf das bereits erwähnte, eingestellte Kataloggeschäft. Hinzu kämen reduzierte Gutschein-Aktionen und weniger Verkäufe über digitale Online-Marktplätze.
Ein Lichtblick bleibt …
Bei all den sinkenden Umsätzen bleibt jedoch ein Lichtblick, denn das Ergebnis habe sich merklich verbessert. Der EBT-Verlust im dritten Quartal 2016 schlägt mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. Im vergangenen Jahr lag der Verlust noch bei 5,2 Millionen Euro – er hat sich also stark verringert, was Beate Uhse ein neuerlicher Antrieb sein dürfte, die neuen Online-Strukturen weiter zu forcieren.
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