Unternehmen aus dem stationären Handel weisen immer wieder darauf hin, dass Kunden vor Ort einen besseren Service bekommen als im Online-Handel. Ihre Argumentation: Vor Ort können die Verbraucher die Produkte anfassen, testen und sich beraten lassen. Doch eine neue Studie zeigt, dass viele Kunden vom Einkauf in Filialen eher genervt sind. Woher die Frustration kommt, erklären wir hier.

Online oder offline? – Eine Frage, die nicht nur Verbraucher, sondern natürlich auch die Unternehmen beschäftigt. Zumindest aus Sicht der Verbraucher scheint der stationäre Handel inzwischen jedoch nicht mehr mit den umfangreichen Tools, Möglichkeiten und Services aus dem Online-Handel mithalten zu können. Dies ist zumindest das Resultat einer neuen Analyse des Digital Transformation Institute (DTI) von Capgemini.
Filialen: Lange Schlangen und fehlende Produkte als Manko
Der Report zeigt auf, dass es zahlreiche Aspekte gibt, die Kunden im stationären Handel ärgern: So finden es 71 Prozent der deutschen Kunden schwierig, in einer Filiale vor Ort Produkte zu vergleichen. Zwei von Dreien finden die gesuchten Produkte erst gar nicht und genau so viele finden die teils langen Warteschlangen an den Kassen unangenehm. Auch die Personalisierung, die im Online-Handel längst zum Alltag geworden ist und die Kunden mit individuellen Angeboten lockt, fehlt im stationären Handel. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass die Werbeaktionen vor Ort nicht für sie relevant seien.
In dieses Bild passt auch folgender Wert: 67 Prozent der deutschen Verbraucher würden lieber direkt beim Hersteller oder einem Online-Händler kaufen als im traditionellen Handel shoppen zu gehen. Rund 40 Prozent gaben an, den Besuch in einer Filiale als eine unangenehme Pflicht zu empfinden.
Grad der Unzufriedenheit ist von Land zu Land verschieden
„Das Einkaufserlebnis im Laden lässt die Leute zunehmend kalt und es ist auch offensichtlich warum: Da die meisten Geschäfte auf stur stellen und komplett offline bleiben, verfehlen sie die Wünsche ihrer heutigen Kunden: Flexibilität, Tempo und Komfort“, kommentiert Marc Rietra, Leiter Consumer Goods & Retail bei Capgemini, die Ergebnisse der Studie. „Will der stationäre Einzelhandel auch zukünftig Verbraucher vom Rechner weg in seine Läden locken, dann muss er sich neu erfinden und seinen Geschäften einen gänzlich anderen Look verpassen.“
Mit Blick auf andere Länder zeigt sich, dass auch die Verbraucher in anderen europäischen Staaten nicht unbedingt gut auf den stationären Handel zu sprechen sind: In Schweden liegt die Unzufriedenheit laut Studie bei 54 Prozent und in Spanien bei 49 Prozent. Weitaus glücklicher zeigen sich die Verbraucher aus China (20 Prozent) und den USA (31 Prozent).
„Verbraucher sagen, selbst Wäsche waschen mache mehr Spaß als einkaufen zu gehen. Das ist ein deutliches Signal. Viele Händler geben zu, bei der Digitalisierung ihrer Läden zu langsam zu sein, weil oft der Business Case für die Finanzierung fehlt. Dabei sollten sie sich weniger fragen, ob sie sich die Modernisierung leisten können, sondern ob sie sich leisten können, nichts zu tun“, so Rietra weiter.
Im Zuge der Studie wurden insgesamt 6.000 Verbraucher in den USA und China, in Deutschland, Frankreich und Spanien, in Schweden, Italien, Großbritannien sowie den Niederlanden befragt. Auch über 500 Führungskräfte aus Handelsunternehmen wurden befragt.
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Einkaufs-shopping Erlebnisse vermittelt, ein anderer Fact. Die Haendler muessen deshalb alles unternehmen - Freundlichkeit, Kompetenz, Dienstleistung und Ambiance
zu schaffen - bestehende Kunden zu erhalten und- auch mit online Unterstuetzung
Neue zu gewinnen. keep it simple and new
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Neben dem ist es natürlich nachvollziehbar , dass der eine oder andere Einzelhändler nicht mehr (so wie früher mal) ein riesiges, unüberschaubare s Warenangebot vorrätig hat, dies hat auch seine Gründe: während im reinen Online-Angebot die Nebenkosten verhältnismäßig gering sind und von sogenannten Möchtegern-Händ lern die Produktpreise noch immer kaputt gemacht werden, schnellen im Gegenzug dazu z.B. die Mietpreise für den stationären Handel explosionsartig nach oben. Dazu kommen immer noch sehr viele Kunden die im stationären Handel nur schauen um dann im Online-Handel billig einzukaufen. Um dem entgegenzuwirke n, können einig stationäre Händler natürlich nur noch Mainstream-Prod ukte anbieten, bei denen sie sicher sind, dass sie auch noch schnell genug Absatz finden. Teilweise ist nur noch so der stationäre Einzelhandel finanzierbar.
Insbesondere der Kunde, der sich hier über ein mangelndes Produktportfoli o beklagt, muss endlich lernen, dass das Einkaufserlebni s mit großem Produktangebot im stationären Einzelhandel auch seinen Preis hat.
Gott sei Dank gibt es aber immer noch genügend stationäre Händler die trotz der oben genannten Gründe es schaffen, ein überdurchschnit tlich interessantes Angebot zu präsentieren (auch in meinem Geschäft gehen die Kunden daher selten unerledigter Dinge wieder raus) - man muss sich nur eben auch mal die Mühe machen, neben lokalen Größen(Ladenket ten) auch mal die anderen (kleineren) Geschäfte vor Ort zu besuchen, ich bin sichern, ein Einkaufserlebni s mit hohem Anspruch an den Kundenservice ist mit Sicherheit keine Seltenheit.
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Es gibt Umfragen, die sind einfach nur bescheuert! - 6000 Befragte in 9 Ländern mit weit über 1 Mrd. Menschen. Solch eine Umfrage zu machen und dann auch das Ergebnis noch ernsthaft zu publizieren macht mich sprachlos. Das ist ja wie in der Werbung für irgendeine Haartönung: 90% aller Nutzerinnen sind sehr zufrieden .....
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Für das Kürzen von Uhren, Batterieersatz oder die Reparatur der Uhr fühlt sich der Shop nicht zuständig. Alleine die Investition in eine entsprechende Werkstatt mit Werkzeugen und qualifizierten Mitarbeitern würde schnell zum finanziellen Supergau.
Aber dafür gibt es ja den stationären Handel. Und davon schmarotzt der Shop in vollem Bewusstsein. Das Kürzen einer bei mir verkauften Uhr ist für meinen Kunden selbstverständl ich kostenlos und noch vieles mehr. Leistungen, die ich für einen Onlineshop erbringen soll, werden von mir aber ordentlich berechnet und ich erkläre dem Kunden auch warum. Manche begreifen es dann, anderen ist dann leider nicht mehr zu helfen. Ich bin jedenfall nicht der Servicemuli des Onlineshops.
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Was im deutschen Handel nicht toll ist, ist die Kundenfreundlic hkeit!! Man ist als Kunde, gleich wo, häufig ein Störfaktor! Da hilft kein aufgesetzter Wasserspender und auch sonst nichts, das sind Führungsproblem e. Wenn es auch dem Handel nur ums Geld geht, macht er sich selbst ersetzbar.
Ich gehe z.b. fast alle meine Kleidung real und live beim Modehaus Fischer kaufen - man wird beraten, wenn man will, hat eine Kundenkarte (im Rechner hinterlegt, muss also nix mitschleppen) und fühlt sich nicht als behindere man gerade die Damen beim Tagesgeschäft.
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Aber es stimmt wir sind technisch nicht mit den modernsten Zahlungsmöglich keiten ausgestattet (elektronische Kasse), aber wir akzeptieren von Pay Pal bis so manche Kartenzahlung.
Seit 1994 ist mein Geschäft in gemütlicher und warmer Atmosphäre Ihr Himmel für alles was Sie träumen läst.
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ihre Studie trift wohl nur zu einem Teil zu. Ich mache die Erfahrung das die Kunden lieber Stationär Einkaufen da je nach Geschäft es im Stationären Handel mehr gezielte Auswahl gibt, wenn ein Geschäft als Konzept-Store arbeitet. Wenn ein Geschäft vor Ort die Online-suche übernimmt und gleichzeitig Ware zum anfassen hat sowie bei Übergabe geprüfte zu 100 % funktionierende Ware erhält, wo bekommt mann das schon. Je größer ein Shop je weniger wird die Ware vor Versendung geprüft, wir prüfen vor Warenausgang an den Kunden. Wir können dem Kunden über 1500 Artikel vor Ort und über 350.000 Außergewöhnlich e Artikel über Kataloge anbieten, da wir über Händlerzugänge zu verschiedenen Produkten gezielt aussortieren können. Wenn Sie dies Online machen sind sie Stunden beschäftigt.Vie le Grüße aus dem Niederrhein
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