Wie viel Umsatz generieren die Prime-Kunden von Amazon genau? Dieser Wert war lange ein gut gehütetes Geheimnis. Nun lüftet Amazon erstmals den Vorhang und gewährt im aktuellen Geschäftsbericht ein wenig mehr Einblicke.
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Amazon hat in seinem aktuellen Jahresabschlussbericht eine neue Kategorie aufgeführt, die für Aufsehen unter Wall-Street-Analysten gesorgt haben dürfte. Das Unternehmen führte erstmals Zahlen zu „Retail Subscription Services“ auf, die laut TechCrunch teilweise auf die Premium-Mitgliedschaft Prime zurückzuführen sind. Amazon erklärte in dem Geschäftsbericht, dass unter dieser Kategorie „jährliche und monatliche Gebühren in Zusammenhang mit der Amazon-Prime-Mitgliedschaft, sowie weitere Subscription Services wie Audiobooks, E-Books, Digitale Videos, Digitale Musik und andere“ fallen.
Insgesamt weist Amazon in den „Retail Subscription Services“ einen Nettoumsatz von 6,4 Milliarden US-Dollar aus. Eine beachtliche Zahl, wie TechCrunch anmerkt: „Um das in Perspektive zu setzen: Die Umsätze mit Prime übertreffen allein die gesamten E-Commerce-Umsätze von Macy’s, Home Depot und Best Buy“, schreibt das Magazin. Zudem sei der Wert um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit wachse Prime fast so stark wie die AWS, die als Wachstumstreiber von Amazon gehandelt werden. Diese erreichten im Jahr 2016 ein Wachstum von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Genaue Zahlen gibt Amazon nicht preis
Doch wie viel Umsatz generiert Amazon mit Prime genau? Dazu bedarf es ein wenig mehr Recherche und Hochrechnung. Business Insider zog beispielsweise einen Report von Brian Nowak, Analyst bei Morgan Stanley, heran. Er schätzte die Zahl der Prime-Kunden weltweit auf 65 Millionen. Zudem liege der Durchschnittspreis für die Premium-Mitgliedschaft bei etwa 88 US-Dollar. Demnach sorge Prime für 90 Prozent des Umsatz in der Kategorie „Retail Subscription Services“. Das wären also rund 5,7 Milliarden US-Dollar. Bei TechCrunch sieht man das ganze noch etwas schärfer: Hier geht man von etwas über 70 Millionen Prime-Kunden aus und schätzt den 90-Prozent-Anteil als „nicht großzügig genug“ ein.
Dabei handelt es sich aber um Schätzungen und Hochrechnungen, die bislang nicht von Amazon bestätigt werden. In dieser Hinsicht bleibt alles gleich bei dem Unternehmen: Allzu genaue Zahlen zu der wichtigen Prime-Mitgliedschaft will Amazon nicht verraten. Die nun präsentierten Zahlen sind dennoch überaus interessant und geben einen kleinen Einblick, den man zuvor nicht hatte.
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