Aldi expandiert weiter in den nächsten internationalen Markt: Nachdem sich das Unternehmen schon in den USA etablieren konnte, verkauft es seine Waren künftig auch in China. Unterstützung erhält der Discounter dabei von Alibaba.

Aldi Süd-Schild

© Bjoern Wylezich / Shutterstock.com

Aldi Süd wird seine Waren in China verkaufen. Das bestätigte das Unternehmen nach Angaben des Handelsblatts. Aldi wird demnach am 20. März den Verkauf über einen eigens eingerichteten Flagship-Store auf der Alibaba-Plattform Tmall Global starten. Am 25. April soll dann das „Grand Opening“ im Rahmen eines Launch-Events in Shanghai stattfinden. „Wir sind davon überzeugt, dass auch chinesische Kunden ein großes Interesse an der Qualität und den günstigen Preisen haben, die wir ihnen bieten können“, erklärt Christoph Schwaiger, Landesgeschäftsführer China bei Aldi Süd.

Der chinesische Internet-Konzern Alibaba habe die Expansion von Aldi nach China mit eingefädelt, berichtet das Handelsblatt weiter. Terry von Bibra, General Manager Europa der Alibaba Group, betonte, dass der Konzern erfreut darüber sei, Aldi Süd beim Markteintritt in China zu unterstützen. Die Plattformen von Alibaba erreichen nach eigenen Angaben rund 443 Millionen aktive Nutzer in China – damit dominieren sie den dortigen Markt.

Aldi scheut ein eigenes Filialnetz in China

Aldi Süd habe auch erwägt, mit eigenen stationären Filialen in den chinesischen Markt einzusteigen. Davon habe das Unternehmen letztlich aber zunächst abgesehen. Das Risiko sei wegen hoher Investitionssummen und der kaum abzuschätzenden Erfolgsaussichten zu groß gewesen. Deshalb habe man sich für einen Online-Shop entschieden. Dieser soll von Zulieferern aus Australien beliefert werden – Aldi ist schon länger in „Down Under“ aktiv und arbeitet deshalb schon länger mit den Zulieferern zusammen. Jetzt kann das Unternehmen sein globales Netzwerk nutzen, um weiter zu expandieren.

Mit der Expansion nach China ist Aldi auch seinem Erzrivalen Lidl einen Schritt voraus. Das war bereits bei der US-Expansion der Fall: Lidl erklärte erst kürzlich, den Schritt nach Amerika wagen zu wollen und plant zunächst 20 Filialen in den Staaten. Aldi ist aber schon seit den 70ern in den USA vertreten und hat dort bereits 1.600 Läden. Auch in Australien hat Aldi einen Vorsprung vor der Schwarz-Gruppe: Lidl-Konzernschwester Kaufland hat kürzlich entschieden, auf den Kontinent zu expandieren.