Dank des schwachen Britischen Pfunds konnte Bekleidungshändler Asos enorme Wachstumsraten verbuchen. Das soll im laufenden Geschäftsjahr so weitergehen.
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Wer hätte es gedacht: Der Brexit hat auch positive Auswirkungen. Der britische Mode-Händler Asos hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2016/17 präsentiert. Das Unternehmen konnte nicht nur die Umsätze in der Heimat steigern, sondern vor allem die Auslandsumsätze. Das lag vor allem am Wertverlust des Britischen Pfunds, ausgelöst durch das Brexit-Referendum. Insgesamt steigerte Asos den Gesamtumsatz um 37 Prozent (bereinigt um Wechselkursveränderungen 31 Prozent) auf 911,5 Millionen Pfund (1,1 Milliarden Euro), berichtet Fashion United. Die positiven Zahlen freuten sogar den Konkurrenten Zalando.
Enormes Wachstum im Ausland
Die Einzelhandelserlöse in Großbritannien stiegen um 18 Prozent auf 340,8 Millionen Pfund. Im Ausland meldete Asos ein Wachstum von satten 54 Prozent (währungsbereinigt immer noch 42 Prozent) auf 548,4 Millionen Pfund. Die Europa-Erlöse stiegen dabei um 48 Prozent auf 124,3 Millionen Pfund, die Erlöse im Rest der Welt um 59 Prozent auf 157,2 Millionen. In der Mitteilung des Unternehmens heißt es: „Als Nettoexporteur hatten wir währungsbedingten Rückenwind aufgrund des schwachen Pfunds. Das ermöglichte uns, mehr als geplant in die Preise und das Angebot zu investieren.“
Das Gewinnwachstum zeigte sich indes ein wenig gebremst, wenn auch auf hohem Niveau. Grund dafür seien vornehmlich hohe Investitionen in Expansion, Marketing und Infrastruktur, etwa der Eurohub 2 in Berlin. So stieg der operative Gewinn um 14 Prozent auf 27,1 Millionen Pfund. Berücksichtigt man die Verluste des China-Geschäfts, das im vergangenen Jahr aufgegeben wurde, steht ein Nettogewinn von 44 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzwachstum von 30 bis 35 Prozent prognostiziert. Hauptursache für den optimistischen Ausblick sind weiterhin günstige Währungseffekte. Wenn sich die Wechselkurse stabilisieren, werden sich aber auch die Wachstumsraten einpegeln. „Unser mittelfristiges Ziel, das ein jährliches Umsatzwachstum um 20 bis 25 Prozent vorsieht, bleibt bestehen.“
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