Es soll ein Ort der Entwicklung werden. Ein Ort, an dem sich junge Unternehmen und erfahrene Branchenprofis treffen, um innovative Geschäftskonzepte auf die Beine zustellen: der neue Google StartUp-Campus. Doch das Unternehmen kämpft derzeit mit kräftigem Gegenwind – sowohl aus der Bevölkerung als auch durch die Behörden.

StartUp-Konzept
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„Heute ist ein guter Tag für Berlin!“ – so hatte der regierende Bürgermeister der Hauptstadt, Michael Müller, auf die neuen Berlin-Pläne von Google reagiert. Damals hatte der US-Konzern angekündigt, Ende 2017 einen StartUp-Campus im Stadtteil Kreuzberg eröffnen zu wollen. Junge Unternehmen sollen hier an Trainings- und Mentoren-Programmen teilnehmen können, um ihre Geschäftskonzepte zur Reife zu bringen und zu verbessern. Auch die Anbindung an ein großes Business-Netzwerk ist für StartUps eine lohnenswerte Sache.

Google StartUp-Campus: Gefahr durch Auswirkungen auf die Bewohner?

Doch wie es scheint, erfährt der Google StartUp-Campus nicht nur Rückenwind. Wie Gründerszene mit Verweis auf das Neue Deutschland schreibt, hat das zuständige Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg den ersten Bauantrag des Konzerns nun abgelehnt. Als Begründung wurde neben dem Immissionsschutz, das heißt den Auswirkungen auf Umwelt und Menschen, auch die geplante bauliche Dichte genannt.

Der Grünen-Politiker Julian Schwarze verwies in diesem Rahmen der Kritik auf eine zu große Lärmbelästigung, die man im Bezirk durch entsprechende Google/StartUp-Veranstaltungen fürchte. Auch sieht man wohl Gefahr, dass die Geschossflächenzahl der Gegend überschritten werde, da Google Änderungen an dem historischen Bau (nämlich dem Umspannwerk an der Ohlauer Straße) vornehmen möchte, in dem der StartUp-Campus entstehen soll.

Gegner beanstanden Macht der Unternehmen in den Städten

Für Google bedeutet die Entscheidung der Behörden nun, dass noch einmal Hand an die Pläne für den StartUp-Campus gelegt werden muss, um laut Google-Sprecher Ralf Bremer „die historischen Merkmale des Gebäudes nicht nur zu bewahren, sondern im Sinne des Projekts und der Umgebung hervorzuheben.“

Doch nicht nur die Behörden scheinen mit dem Projekt nicht ganz einverstanden. Wie Gründerszene weiter schreibt, gibt es mittlerweile sogar eine Anti-Google-Initiative in Kreuzberg, die mit den Prozessen der Gentrifizierung nicht einverstanden sind. Die Gegner beanstanden die Pläne großer Unternehmen wie Google oder Zalando, die „alles übernehmen“ und die Stadt in ihrem Sinne formen wollen.