Im Juli 2016 hat Unister offiziell einen Insolvenzantrag gestellt. Pleite soll das Unternehmen jedoch bereits seit Anfang 2015 gewesen sein. Da Unister weiterhin Millionen für Anzeigen bei Google ausgegeben hat, könnte nun der Fall eintreffen, dass die Suchmaschine die Summe wieder zurückzahlen muss.
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Muss Google eine riesige Summe an das angeschlagene Unister-Unternehmen (zurück-)zahlen? Von diesem potenziellen Szenario schreibt aktuell das Manager Magazin, das sich auf Insider-Informationen beruft. Dabei soll es um eine Geldmenge gehen, die sogar im dreistelligen Millionenbereich liegen könnte.
Doch worum geht es überhaupt bei dieser doch recht überraschenden Wendung im Fall Unister? Das insolvente Unternehmen soll angeblich noch Werbung bei Google geschaltet haben, als Unister nachweislich schon längst pleite war. Der eigentliche Insolvenzantrag wurde im Juli 2016 gestellt, kurz nachdem Unister-Chef und -Gründer Thomas Wagner bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Pleite war die Firma jedoch wohl schon Anfang 2015, also etwa anderthalb Jahre vor dem Antrag.
Unister: Hunderte Millionen für Google-Anzeigen
Wie das Manager Magazin urteilt, wäre somit jede Zahlung, die Unister nach der Pleite an Google getätigt hat, „anfechtbar – zumal nur schwer vorstellbar ist, dass wichtige Geschäftspartner von den finanziellen Schwierigkeiten nichts mitbekommen haben“, so das Magazin. Laut dem Insider will sich Unister nun das Geld von Google zurückholen und an die Gläubiger weiterreichen. „Da geht es sicherlich um einen zweistelligen, eher noch um einen dreistelligen Millionenbetrag“, meint der entsprechende Insider.
Unister hat stets eine Menge Geld investiert, um seine Portale wie Ab-in-den-Urlaub.de oder Fluege.de nach vorne zu bringen. Die Rede ist von zum Teil mehr als 100 Millionen Euro im Jahr, die für Google-Anzeigen ausgegeben wurden. Wie auch Gründerszene urteilt, könnte Google schon vor der Insolvenzanmeldung von der eigentlichen Zahlungsunfähigkeit von Unister gewusst und dennoch weiterhin Millionen kassiert haben. In dem Fall müsste die Suchmaschine die Beträge wohl wieder zurückzahlen.
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