Eine halbe Million Euro hat United Internet und dem Mobilfunkprovider 1&1 Gründer Ralph Dommermuth an die CDU gespendet. Vier Monate vor der Bundestagswahl sorgt das für Aufsehen. Es lässt sich nur wenig darüber sagen, inwiefern die Spende politisch motiviert ist, sie hinterlässt jedoch mit Blick auf den netzpolitischen Standpunkt der CDU einen faden Beigeschmack.
500.000 Euro hat Ralph Dommermuth, Gründer von United Internet und dem Mobilfunkprovider 1&1, an die CDU gespendet. Damit hält er in diesem Jahr bis zum heutigen Tag den Rekord bei den Parteispenden. Das Geld vergibt er dabei als Privatperson und nicht – so berichtet Silicon – über das Unternehmen United Internet.
Wie das Portal weiter berichtet, unterhält Dommermuth enge Kontakte zur CDU-Führungsspitze und sitzt beispielsweise im sogenannten Steuerkreis von Angela Merkel. Neben der Summe überrascht auch die Partei. Bisher, so heißt es, habe sich der Geschäftsmann vor allem bei der FDP engagiert. Woher der Wandel kommt, wenn man ihn als solchen bezeichnen mag, ist unklar. Inwiefern der netzpolitische Standpunkt der CDU dabei eine Rolle spielt, kann nur vermutet werden. Silcon führt zudem einen möglichen Zusammenhang mit der Übernahme des Mobilfunkanbieters Drillisch ins Feld. 1&1 will diesen für 2,2 Milliarden Euro übernehmen und die bestehenden Anteile von etwa 20 Prozent an dem Provider aufstocken.
SPD Bundestagsabgeordneter will 1&1 Verträge kündigen
Sehr eindeutig ist hingegen die Reaktion des SPD-Bundestagsabgeordneten Jens Zimmermann. Als Reaktion auf die Spende rief er bei Twitter dazu auf, dass man seine 1&1-Verträge kündigen soll. Schließlich muss man ja die CDU indirekt unterstützen.
Wird Zeit alle @1und1 Verträge zu kündigen! https://t.co/e779Y3XstO
— Jens Zimmermann (@JensZimmermann1) 26. Mai 2017
Der Tweet ruft im Netz jedoch eher negative Reaktionen hervor. Ein Twitter-Nutzer macht auch noch mal deutlich, dass das Geld nicht im Namen von 1&1 gespendet wurde, sondern von Dommermuth als Privatperson. Zudem profitieren auch die SPD sowie sämtliche andere Parteien von Spenden, die vor allem im Wahljahr traditionell höher ausfallen als sonst. In der Liste für Parteispenden können alle Spenden ab 50.000 Euro eingesehen werden.
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