Seit vielen Jahren gehen das Online-Unternehmen Rocket Internet und die Investmentfirma Kinnevik gemeinsame Wege. Doch in der jüngsten Vergangenheit schien es immer wieder zu kriseln. Und wie es scheint, kommt man auch in Zukunft nicht mehr auf ein gemeinsames Level.
Diese Nachricht kommt vielleicht nicht ganz aus heiterem Himmel, doch für Rocket Internet dürfte sie dennoch ein schwerer Schlag sein: Der schwedische Großinvestor Kinnevik kehrt der StartUp-Schmiede nach langjähriger Beziehung den Rücken und verkauft seine Anteile am Online-Unternehmen.
Wie bei Heise zu lesen, ließ Kinnevik am Mittwoch verlauten, dass man alle verbleibenden 10,9 Millionen Aktien von Rocket Internet verkaufen wolle und „bei institutionellen Investoren platzieren“ werde. Das Aktienpaket entspricht einem Anteil von 6,6 Prozent am Online-Unternehmen. Die Aktie von Rocket Internet reagierte, wie zu erwarten, nicht positiv auf diese Nachricht und sackte um fast fünf Prozent nach unten.
Gerüchte um Streitigkeiten zwischen Kinnevik und Rocket Internet
Bereits Anfang des Jahres tat Kinnevik einen Schritt zur Abkehr von Rocket Internet. Wie wir hier berichteten, hatte das Investmentunternehmen im Februar 2017 seine Anteile an der StartUp-Schmiede halbiert und schon damals ein 10,9 Millionen großes Aktienpaket abgestoßen. Bei einem Einzelpreis von 19,25 Euro pro Stück soll der Verkauf Kinnevik rund 209 Millionen Euro eingebracht haben. Auch damals schon war die Rocket Internet-Aktie empfindlich abgestürzt.
„Die Geschäftsmodelle seien sich immer ähnlicher, weil Rocket nicht mehr in nur ganz junge, sondern inzwischen auch in größere Firmen investiere, hatte Kinnevik-Interimschef Joakim Andersson gesagt“, schreibt Heise weiter.
Kinnevik und Rocket Internet waren seit 2013 gemeinsame Wege gegangen, wobei Kinnevik immer wieder Geld in das Unternehmen pumpte und zwischenzeitlich fast als „hauseigener Kapitalgeber“ galt. Doch seit 2016 sollen Unstimmigkeiten über die strategische Ausrichtung die Beziehung getrübt haben. Die regelmäßig negativen Bilanzen von Rocket Internet dürften darüber hinaus ihr Übriges getan haben – denn auf Gewinne warteten die Investoren bislang vergebens.
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Wer wie Zalando eine Rücksendequote von über 50% generiert und nur die Kaufsucht von bestimmten Zielgruppen abdeckt, die wiederum mangels Geld fast alles zurück senden, baut nicht auf ein solides kaufmännisches Fundament.
Das dadurch nebenbei die kleineren Händler aus dem Markt gedrängt werden und somit ein Oligopol entsteht, interessiert keinen.
Only my2ct.
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