„Fruchtleder” klingt beim ersten Hören für den ein oder anderen Leser vielleicht wie ein exotisches Lederprodukt. Dabei handelt es sich um eine gesunde Alternative zu gängigem Knabberkram. Christa Reimold vertreibt in ihrem Online-Shop Fruchtleder.de genau jene Leckereien und hat uns einen tieferen Einblick in die Welt von Fruchtleder gewährt.
Schokolade, Kekse, Chips und Flips – alles Knabbereien, die Naschkatzen in Versuchung führen. Aber gesund sind sie deshalb bekanntermaßen noch lange nicht. Christa Reimold bietet in ihrem Online-Shop eine gesunde Alternative zu solchen Dickmachern. „Fruchtleder” heißt ihr Produkt, das aus erntefrischen und pürierten Früchten hergestellt wird.
Dabei wird dem Obst in einem langsamen Trocknungsprozess bei niedriger Temperatur die Feuchtigkeit entzogen. Am Ende dieses recht zeitaufwendigen, aber schonenden Verfahrens erhält man das Fruchtleder, dessen Konsistenz zugleich als weich, zart und dennoch fest beschrieben wird.
… zum Schuhebesohlen?
Ganz einfach scheint der Handel mit Fruchtleder nicht zu sein, schließlich handelt es sich um ein Produkt, das viele potenzielle Kunden einfach nicht kennen und das immer erst erklärt werden muss. „Die erste Reaktion ist meistens: ‚Das kann man essen? Ich dachte, damit besohlt man die Schuhe.’ Aber nachdem sie Fruchtleder probiert haben, sind die Leute meistens sehr interessiert und aufgeschlossen. Sie wollen mehr über Fruchtleder wissen.” Viele würden Fruchtleder dann für ihre Kinder oder Enkelkinder kaufen, damit diese auch einmal probieren können. (Bild: Screenshot: Facebook-Post © Fruchtleder)
Doch die eigentliche Zielgruppe sieht die Unternehmerin eher in Leuten, die auf ihre Ernährung achten möchten oder aber viel unterwegs sind. Auch Sportler und „Mütter, die eine gesunde Alternative zum Naschen für Ihre Kinder suchen”, seien potenzielle Käufer. Genau wie Vegetarier und Veganer. Auch für größere Feierlichkeiten wie Familienfeste, Hochzeiten oder Firmenevents kann Fruchtleder eine besondere Nascherei sein, zumal Kunden (zumindest bei einer größeren Abnahmemenge) auch Fruchtleder-Sorten auf Wunsch bestellen könnten.
Heutiges Fruchtleder-Geschäft entstand „aus einer Laune heraus”
Auf die Idee des Fruchtleder-Verkaufs ist Christa Reimold jedoch nicht allein gekommen. Im Interview verriet sie, dass sie das Fruchtprodukt vor etwa zehn Jahren auf einem Wochenmarkt in Braunschweig kennengelernt hat: „Die Vorbesitzerin fragte, ob ich Fruchtleder nicht mit in mein Sortiment nehmen möchte. Sie suche Wiederverkäufer für ihr Ein-Mann-Unternehmen. Als sie vor ca. 7 Jahren das erste Mal von einem Nachfolger sprach, sagte ich aus einer Laune heraus, ich kaufe die Firma Fruchtleder. Das geschah vor 2 Jahren dann ziemlich abrupt.”
Bereits 2015, als sie das Geschäft übernahm, habe es einen Online-Shop gegeben. Dieser bot allerdings keine Möglichkeit, das Fruchtleder direkt online zu bestellen. Interessierte Kunden mussten auf traditionelle, wenig moderne Wege zurückgreifen, um einen Kauf zu tätigen: und zwar auf einen druckbaren Bestellschein und ein Faxgerät. „Also war schnell klar, ein neuer moderner Shop muss her”, erinnert sich Reimold weiter. Mithilfe eines Freundes und „Learning by doing” wurde der neue Online-Shop dann ins Leben gerufen. (Bild: Christa Reimold © Fruchtleder)
Dass es für das Produkt Fruchtleder grundsätzlich interessierte Abnehmer gibt, zeigte sich schon kurz nach der Übernahme: „In der ersten Woche”, so berichtet es Christa Reimold, „gab es gleich mehrere Anfragen von großen Unternehmen. Der erste wollte pro Monat etliche Tonnen Fruchtleder haben, der zweite wollte komplett neue Produkte (Lernpastillen) aus Fruchtleder herstellen und vermarkten.” Eine solche Nachfrage konnte Reimold allein natürlich nicht bedienen. Rückblickend betrachtet war der Schritt zur Fruchtleder-Inhaberin schon ganz schön groß. Müsste sie diesen noch einmal machen, würde sie sich „besser informieren und auf jeden Fall vorher beraten lassen”, dennoch zeigt sich die Unternehmerin zufrieden und glücklich mit der Entwicklung.
Regionaler Handel ist für Fruchtleder wichtig
Heute erhält Christa Reimold bei der täglichen Arbeit Unterstützung durch ihre Familie, ihre Tochter, die im Unternehmen angestellt ist, sowie durch einen ausgelagerten Arbeitsplatz – nämlich eine junge Frau mit Down-Syndrom, die im Rahmen der Lebenshilfe mit anpackt. Für das Unternehmen selbst ist neben dem eigenen Online-Shop besonders der stationäre Verkauf auf Hobby- und Kunsthandwerker-Märkten wichtig. Auch über Drittanbieter, zum Beispiel das Unternehmen Zwergenlunch (ein Caterer für Schulen und Kindergärten) oder aber regionale Märkte der Supermarktkette Edeka, wird Fruchtleder vertrieben.
Um den Verkauf ihrer Produkte weiter anzukurbeln, setzt Christa Reimold unter anderem auf Mund-zu-Mund-Propaganda und Facebook – auch wenn das soziale Netzwerk noch immer ihre „Achillesferse” ist, will sie dennoch mit der Zeit gehen und sich den modernen Anforderungen stellen: „In der heutigen Zeit sind die sozialen Netzwerke extrem wichtig und seit einem Jahr gibt es auch eine Facebook Fruchtleder-Seite.”
Für die Zukunft wünscht sich Reimold, „dass wir nicht mehr erklären müssen, was Fruchtleder eigentlich ist. Es soll in aller Munde sein!”
Kommentar schreiben
Antworten
vielen Dank für den Tipp.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Unter google nicht findbar, erste Seite lädt super langsam 6MP-Bild um es dann auf ca. 300x200 zu verkleinern, das geht also wirklich smarter!
Ihre Antwort schreiben