Der chinesische E-Commerce birgt riesige Potenziale, der Markteintritt will aber vernünftig vorbereitet werden. Stellt man den Einstieg richtig an, dann warten aber enorme Umsatzchancen.
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Man möchte zwar nicht schon wieder die überholte Phrase vom „boomenden E-Commerce“ aus der Mottenkiste holen, in die sie zweifellos gehört, aber für den Online-Handel in China gibt es kaum ein passenderes Prädikat. Der chinesische E-Commerce setzte 2015 umgerechnet 570 Milliarden Euro um, in den kommenden fünf Jahren soll er so groß werden wie die Märkte in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan zusammen. Mit über 225 Millionen wohlhabenden Chinesen hat das Reich der Mitte die größte Mittelschicht der Welt – und diese liebt den „Light Luxus“, Premium-Produkte zu erschwinglichen Preisen.
Produkte aus dem Ausland sind bei chinesischen Konsumenten gefragt wie und vor allem das Label „Made in Germany“ ist enorm beliebt. Aus Deutschland sind vor allem Produkte aus den Kategorien Kosmetik, Küchenutensilien, Nahrungsergänzungsmittel, Mutter-Kind-Produkte und Körperpflege gefragt. Darum wird der grenzüberschreitende Handel in China immer wichtiger und davon können deutsche Online-Händler profitieren. Die Frage ist nur: Wie fasse ich Fuß auf dem Milliardenmarkt? Der chinesische E-Commerce ist anders als alle westlichen Märkte, nicht nur, weil er restriktiver ist und weil es schwierig ist, „von außen“ heranzukommen. Vor allem kulturelle Unterschiede, die sich ganz praktisch im Design von Online-Shops zeigen, sind sehr ausgeprägt. Wie stellt man den Einstieg also richtig an? Der Händlerbund und Azoya haben den Markt analysiert und ein Whitepaper erstellt, das beim Einstieg hilft.
Marktplätze, Marketing und Mobile
Die einfachste Möglichkeit für den Einstieg sind aktuell klassische Marktplätze. Die Marktführer sind hier Tmall und JD, die auch über die Ländergrenzen hinaus bekannt sind. Mit Tmall Global und JD Worldwide haben zudem beide für den internationalen Markt spezialisierte Anlaufstellen. Problematisch allerdings: Noch immer haben die China-Marktplätze mit Produktfälschungen zu kämpfen und es ist durchaus möglich, dass die eigenen neben gefälschten Produkten gelistet werden – das kann auch auf ehrliche Händler zurückfallen. Das Problem wird allerdings zunehmend erfolgreich bekämpft.
Marktplätze sind vor allem für Händler mit großen Margen interessant, Lieferketten und Vertriebskanäle sind stark kontrolliert. Einzelhändler mit eigenen Marken gehen allerdings in der Masse schnell unter. Diese sollten eher an eine eigene E-Commerce-Plattform oder einen klassischen Online-Shop denken, denn das schafft u.a. stärkere Kundenbindung. Es ist allerdings auch schwieriger, den eigenen Shop publik zu machen.
Dafür braucht es die richtige Marketing-Strategie und das ist in China nicht einfach. Es gibt mehr als 700 Millionen Online-Nutzer, man muss die Sprachbarriere überwinden, fremde Affiliates nutzen und trotz großer Konkurrenz die Kunden irgendwie beeindrucken. Das setzt viel Vorbereitung voraus.
Was langsam aber sicher auch für Deutschland gilt, gilt für China in besonderem Maße: „Mobile is everything“! China ist der weltweit größte mobile Zahlungsmarkt mit einem geschätzten Transaktionsvolumen von 1,7 Billionen US-Dollar. 6 von 10 chinesischen Internetnutzern haben schon einmal mobil bezahlt. Mobiles Payment ist ein Muss für den Eintritt in den chinesischen Markt.
Checkliste für den chinesischen Online-Handel
Das sind nur drei wichtige Eckpfeiler, die es zu beachten gilt, wenn man nach China expandieren will. Bevor man den Schritt wagt, sollte man für diese sieben Punkte valide Lösungen parat haben:
- Produkt: Was will ich verkaufen, was wird nachgefragt?
- Bestellungen und Fulfillment: Effiziente Logistikprozesse sind essentiell in China
- Preis: Chinesische Kunden sind enorm preissensibel
- E-Commerce: Ein gut funktionierender Online-Shop in Deutschland ist eine solide Basis für die Expansion nach China
- Rechtliches: Welches Erlaubnisse brauche ich?
- Markteintritt: Will ich auf einem Marktplatz handeln oder einen eigenen Online-Shop ans Netz bringen?
- Marketing: Welches Budget steht mir zur Verfügung, welche Zielgruppe will ich ansprechen, etc.
Auch wenn es erst einmal abschreckend klingt: Der Verkauf von deutschen Produkten war noch nie so einfach und wird stets einfacher, da sich China zusehends für den Westen öffnet – die Nachfrage bestimmt letztlich auch dort den Markt.
Alle Details lesen Sie im Whitepaper „Are you looking for growth in the China market? Get one step closer!“ von Azoya in Kooperation mit dem Händlerbund. Das Whitepaper können Sie sich an dieser Stelle kostenlos herunterladen.
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