Wodurch zeichnen sich Amazon Bestseller-Produkte aus? Ist man als Händler quasi gezwungen, am FBA-Programm teilzunehmen? Wie ist es um die Produktpräsentation von Amazon Verkaufsschlagern bestellt? – Einen tieferen Einblick in die Welt der Amazon Bestseller bietet eine neue Analyse des Branchenexperten Trutz Fries.
Als kleinerer Händler lohnt es sich durchaus, hin und wieder einen Blick auf die Großen der Branche zu werfen und zu schauen, ob man – im Vergleich – eigene Verbesserungsmöglichkeiten findet. Dabei kann beispielsweise auch ein Blick auf die Amazon Bestseller erhellend sein und vielleicht dabei helfen, die eigenen Angebote entsprechend zu optimieren oder zumindest zu schauen, wo man selbst steht.
Trutz Fries, Marketplace-Händler und Gründer von Amalytix gewährt im Rahmen einer neuen Analyse eben einen solchen Einblick. Dabei hat er sich vor wenigen Wochen – sprich Anfang Juni 2017 – rund 880.000 Bestseller-Produkte aus verschiedenen Amazon-Kategorien angesehen und einige Resultate mithilfe von Grafiken dargestellt. Insgesamt, so das doch recht überraschende Fazit von Fries, weisen „die Listings vieler Produkte noch Optimierungspotenzial auf“: zum Beispiel mit Blick auf die Produktbeschreibungen, die Anzahl der Produktfotos oder auch die Bewertungen.
Amazon Bestseller: Händler und Kategorien
Wer glaubt, dass Amazon auf dem hauseigenen Marktplatz stets die Führung inne hat, täuscht sich. „Zwei Drittel aller Bestseller-Produkte werden von Marketplace-Händlern angeboten, der überwiegende Teil im Eigenversand“, schreibt Trutz Fries in der Auswertung. Für Händler heißt das also, dass sie nicht zwangsläufig am FBA-Programm von Amazon teilnehmen müssen, um mit Verkaufsschlagern erfolgreich zu sein.
Auch auf die Frage der Bestseller-Kategorien weiß die Analyse Antwort: Die Kategorien, die die meisten Bestseller-Produkte vorweisen können sind erstens Sport (mit 18 Prozent), Küche & Haushalt (mit 13 Prozent) sowie Baumarkt (mit 11 Prozent). Die Schlusslichter bilden etwa die Kategorien Uhren, Foto, Computer und Automobil. Anzumerken ist hier, dass die beiden Kategorien Bücher und DVDs außen vor gelassen worden sind. In der folgenden Grafik wird das Kategorie-Ranking näher beleuchtet:
Recht erstaunlich ist das Ergebnis, dass die Hälfte aller untersuchten Amazon Bestseller-Produkte weniger als 34 Bewertungen haben. Die Zahl der Bewertungen liegt im Schnitt bei lediglich 20, wobei das durchschnittliche Rating nach Angaben der Amalytix-Analyse 4,2 beträgt.
Auch die Bestseller haben Nachholbedarf
Dass die Amazon Bestseller nicht zwangsläufig in allen Bereichen die „Crème de la Crème“ sind, wurde bereits angedeutet. Denn die Auswertung zeigt ebenfalls, dass viele von den untersuchten Angeboten durchaus Optimierungspotenzial besitzen – zum Beispiel in Sachen Produktfotos: Zwar warten die Bestseller im Schnitt mit rund 3,3 Bildern auf, doch das liegt vor allem daran, dass es einige Angebote gibt, die diesen Durchschnitt deutlich anheben. Denn bei den meisten ist das eben nicht der Fall: „Die Mehrheit aller Produkte hat nur 1 Bild“, schreibt Fries und stellt dieses Ergebnis auch visuell dar:
Gravierende Mängel gibt es beispielsweise auch bei den Produktdetails: 10 Prozent aller Produkte haben laut der Studie keine Produktbeschreibung. Eigentlich ein No-go in der Welt des Online-Handels. Nur die wenigsten Händler nutzen in den beschreibenden Texten 1.000 Zeichen oder mehr.
Weitere Details über die Amazon Bestseller, zum Beispiel über die Top 25 Händler, Produkte mit den meisten 1-Sterne- sowie 5-Sterne-Bewertungen oder auch Marken mit den meisten Bestseller-Produkten, finden Sie auf dieser Seite.
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