Der Berliner Inkubator Rocket Internet hat sein Logo geändert. Statt einer roten Rakete, ziert nun ein einfaches halbes R die Website des Unternehmens. Auch der Slogan wurde angepasst und kommt nun weniger martialisch daher.
Das Berliner Unternehmen Rocket Internet hat sich von der Rakete verabschiedet und zeigt sich mit einem neuen Logo. Ab sofort ziert ein einfaches R die Website des Inkubators. Auch am Werbeslogan wurde etwas geschraubt. Statt der ursprünglichen Botschaft „Unsere Mission: Die größte Internetplattform außerhalb der USA und Chinas werden“, hat Rocket Internet nun einen Gang runtergeschaltet. Laut t3n heißt es ab sofort beim Unternehmen: „Inkubation. Investition. Wachstum. Wir ermöglichen Unternehmertum“. Es scheint, als ob Geschäftsführer Oliver Samwer in Zukunft etwas vom Größenwahn abrücken und sich bescheidender zeigen will.
Rocket Internet schlägt leisere Töne an
Der Image-Wandel begann schon Ende 2015, als man konkrete Ziele für die nächsten Jahre nannte, statt sich an großartige Versprechen zu klammern. Zu hören war damals unter anderem, dass man bis Ende 2017 drei Unternehmen in den schwarzen Zahlen sehen, einen Börsenstart in Angriff nehmen und in den Prime Standard wechseln wolle. Alles gut messbare Ziele, die sich der Inkubator damit gesetzt hatte. Auch protzt man seit vergangenem Jahr auf der eigenen Website nicht mehr mit der Kategorie „Proven Winners“ (zu deutsch: bewiesene Gewinner), sondern gibt jetzt einen Überblick der StartUps unter der Bezeichnung „ausgewählte Portfoliounternehmen“.
Auch sprach Oliver Samwer auf der Hauptversammlung 2016 in Berlin ganz offen über gescheiterte Projekte: „Um eins ganz deutlich zu sagen: Die meisten Unternehmen, die wir finanzieren, werden nichts“, hieß es damals.
Auf dem Weg zum Investor
Das neue Image könnte auch mit einem Strategiewechsel einhergehen. Schaut man sich den neuen Slogan etwas genauer an, lassen sich hier Anzeichen zu einer Entwicklung erkennen: weg von der reinen Starthilfe für Jungunternehmen und hin zum Investor. Erste Anzeichen dafür gab es bereits Anfang des Jahres, nachdem der Geldgeber Kinnevik seine Anteile reduzierte, weil „sich die Geschäftsmodelle zu ähnlich geworden“ sind. Wie erfolgreich Rocket Internet mit dem neuen Imagewechsel sein wird, zeigt die Zukunft.
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