Amazon scheint unaufhaltsam, wenn es um den Verkauf von Verbrauchsgütern geht. In den Bereichen Gesundheit und Körperpflege, Kosmetik, Lebensmittel und Heimtierbedarf dominiert das Unternehmen die Märkte in Deutschland, den USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich.
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Amazons Wachstumsraten bei den Verbrauchsgütern reißt auch im zweiten Quartal nicht ab: Wie One Click Retail ermittelt hat, stieg der Umsatz des Unternehmens in den Bereichen Gesundheit und Körperpflege sowie Heimtierbedarf in den USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich um durchschnittlich 46 Prozent im Jahresvergleich. Der Absatz mit Kosmetika und Lebensmitteln stieg in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland um durchschnittlich 49 Prozent. Und dass, obwohl der Markt insgesamt rückläufig sei.
In Deutschland stieg der Umsatz von Amazon im Bereich Kosmetika auf 22 Millionen Euro. Im Lebensmittelbereich setzte das Unternehmen 30 Millionen Euro um. Insgesamt betrug das Wachstum im Verbrauchsgüterabsatz im zweiten Quartal zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem im Bereich Premium-Haarpflege ging es steil bergauf: Hier betrug die Wachstumsrate 140 Prozent.
Marken müssen sich auf den E-Commerce konzentrieren
Der am stärksten wachsende Markt ist allerdings Kanada, obwohl es sich hierbei auch um einen der kleinsten Märkte handelt. Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze im Bereich Verbrauchsgüter in dem Land um 75 Prozent, kommen allerdings insgesamt nur auf 35 Millionen kanadische Dollar (rund 23,7 Millionen Euro). Das Land hat gemeinsam mit Großbritannien die zweithöchsten Zuwachsraten im Bereich Lebensmittel – um 70 Prozent stiegen die Umsätze in diesem Bereich in den beiden Ländern. Nur in Frankreich wuchs der Lebensmittelbereich mit 75 Prozent stärker. Hier machten die Verkäufe von Lebensmitteln zudem 13,5 Prozent der Gesamtverkäufe aus.
„Das Umsatzwachstum für Amazon im Bereich Verbrauchsgüter übertrifft das binnenwirtschaftliche Wachstum in jedem dieser Länder bei Weitem“, kommentiert Spencer Millerberg, CEO von One Click Retail. „Die Leute kaufen nicht etwa mehr Gebrauchsgüter, es ist eher so, dass der E-Commerce die Verkäufe von den traditionellen stationären Läden abzieht. Auch in Kategorien, die man normalerweise nicht direkt mit dem Online-Handel in Verbindung bringt (z. B. leicht verderbliche Waren oder Spirituosen) müssen sich die Marken auf den E-Commerce konzentrieren, um im Jahr 2017 effektiv im Wettbewerb bestehen zu können.“
Um die Daten aus den verschiedenen Ländern zu berechnen, nutzt One Click Retail Indexierung von Websites, maschinelles Lernen und proprietäre Software. So schätzt das Unternehmen die wöchentlichen Abverkäufe bei Amazon ein. Die Umsatzberechnungen seien zu 98,5 Prozent korrekt, so One Click Retail.
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