Amazon ergreift neue Maßnahmen, um den hauseigenen Marktplatz noch kundenfreundlicher und besser zu machen. Während die Neuerungen aus Kundensicht noch mehr Komfort bedeuten, äußern sich bereits einige Händler kritisch und befürchten, dass die Regeln für sie finanziell nicht tragbar sind.
Ein Paukenschlag, der besonders für kleinere Händler zur Gefahr werden könnte: Wie CNBC berichtet, hat Amazon in den USA kürzlich eine E-Mail an seine Händler verschickt, in der das Unternehmen Änderungen im Rahmen einer neuen Rückerstattungspolitik erklärt: „Händler, die Produkte selbst versenden, unterliegen nun den gleichen Regeln wie die von Amazon ausgelieferten Artikel“, schreibt das Portal.
Kundenservice steht für Amazon an oberster Stelle
Der Grundgedanke ist, dass den Kunden die Rückgabe von gekauften Produkten so einfach wie möglich gemacht wird – und das nicht nur für Produkte, die von Amazon selbst stammen bzw. verschickt werden, sondern auch für jene, die die Marktplatz-Händler selbst versenden. Auch diese Artikel sollen künftig auf dem US-Marktplatz automatisch für die Retoure autorisiert sein, sodass sich die Käufer direkt über die Website ein Retouren-Label ausdrucken können, ohne dass der entsprechende Händler zuvor kontaktiert werden muss.
Glücklich dürften die Händler über diese Neuerung nicht sein, denn das bedeutet auch, dass sie vor einer Retoure keine Möglichkeit haben, den Kunden mit Services, Hilfestellung oder Angeboten entgegen zu kommen und sich im Fall der Fälle zu einigen.
Neue Option: Rückerstattung ohne Rückversand
Darüber hinaus will Amazon auch für die Marktplatz-Händler eine Option einführen, die es ihnen ermöglicht, den Kunden das Geld für ein gekauftes Produkt zurückzuerstatten und zwar ohne, dass das gekaufte Produkt vom Kunden zurückgeschickt werden muss. Dies sei von Vorteil, wenn es sich beispielsweise um ein Produkt handelt, dessen Versandkosten enorm hoch sind oder bei dem ein Wiederverkauf nur sehr schwierig ist. In solchen Fällen sei es für die Händler oft preiswerter, auf den Rückversand zu verzichten und den Kunden einfach nur das Geld zurückzuerstatten.
Die Änderungen in der Retouren-Politik sollen übrigens noch vor dem nahenden Weihnachtsgeschäft auf die Händler zukommen: Amazon teilte mit, dass die Neuerungen ab dem 2. Oktober 2017 gelten. Amazon selbst betonte, dass das neue Features Händlern dabei helfen soll, „Zeit und Kosten zu reduzieren, die mit Retouren verbunden sind“.
Händler zeigen sich schockiert
Wie CNBC weiter schreibt, sind die Reaktionen der Händler alles andere als verhalten. Sie empören sich darüber, dass die neue Retouren-Politik von Amazon die kleineren Händler „zermalmen“ wird, da sie finanziell unzumutbar und unhaltbar ist. Verschiedene Anbieter verwiesen in Kommentaren auch darauf, dass Betrügereien dadurch Tür und Tor geöffnet wird. Andererseits gab es auch Händler, die in Foren darauf hinwiesen, dass Amazon ihnen wohl erlaube, eine bestimmte Anzahl von Produkten von den automatischen Rückgabeprozessen auszuschließen.
Die ersten Reaktionen von deutschen Händlern fallen zwiespältig aus: In der Facebook-Gruppe „Multichannel Rockstars“ schrieb ein Nutzer: „WATT?! Also wenn das auch nach Deutschland kommt, dann gute Nacht. Das kann sich doch (fast) keiner leisten...“. Ein anderer kommentierte: „Absolut die richtige Entscheidung. Wer FBA macht, spielt mit den Regeln schon länger. Der Schritt ist notwendig, da einige Händler das Wort Kundenservice noch nie gehört haben.“
Ob und wann die neuen Regelungen auch nach Deutschland kommen, ist noch nicht bekannt.
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und warum verkauft ihr weiter bei amazon? amazon in den a.... treten und aussteigen
der umsatz wird schon etwas zurückgehen - aber was nützt mir umsatz ohne gewinn und dann noch der dauernde ärger mit den amazon käufern, kundenfreundlic hkeit hin oder her - irgendwann ist schluss, weiss amazon überhaupt wie man das wort kundenfreundlic hkeit schreibt?
rechnet doch mal die gebühren bei amazon richtig aus dann kommt ihr auf fast 20 % die gebühren müssen auch auf die mwst und die versandkosten bezahlt werden, und euer gewinn geht vom nettopreis
wäre schon interessant zu sehen was amazon macht wenn auf einen schlag ein paar 1000 händler aussteigen würden.
auf jeden fall geht mirs ohne amazon besser als mit
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Der Laden ist echt das letzte.
Naja ... dafür rufen die laufend an und wollen unsere Produkte kaufen. Aber dazu gibt's nur ein ganz klares nö.
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Ich bin seit 1999 (Prime-)Kunde bei Amazon. Ich kaufe für vierstellige Summen im Jahr dort ein. Meine Retourenquote seit 1999 liegt bei unter 2 %. Retouren die anfallen, sind zu 80 % bei Bekleidung. Ich dürfte bei Amazon sicherlich in die Kategorie Topkunde Gold fallen.
Ich bestelle zu praktisch 100 % nur Primeangebote. Das gilt auch, wenn das Primeangebot ggf. teurer als ein alternatives Angebot eines Marketplace-Hän dlers ist. Warum? Ich schätze einen definierten Lieferzeitpunkt und die Möglichkeit, den Logistiker selbst zu wählen, indem ich entweder an eine DHL-Packstation (nutze ich nicht) oder einen Hermes-Paketsho p (nutze ich) liefern lasse.
Genau aus diesen Gründen vermeide ich bei Marketplace-Hän dlern zu bestellen. Ausnahmen mache ich nur selten. Sofern ein Marketplace-Hän der Primeversand anbietet, nutze ich ihn natürlich ohne Einschränkungen .
Warum nutze ich also nun zusammengefasst so gut wie nie Angebote von Marketplace-Hän dlern ohne Primeversand? Es fehlt der definierte Lieferzeitpunkt . Die Lieferung dauert länger. Ich kann den Logistiker nicht auswählen. Ich befürchte ggf. einen schlechteren Kundenservice als direkt von Amazon zu bekommen.
Das bin ich. Ich spreche nicht für andere Kunden. Aber ich denke die Kundensicht zu erfahren, kann Anbietern helfen, einen besseren Kundenservice anzubieten.
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Da steht nix davon dass der Verkäufer die Rücksendekosten übernehmen muss. Das ist auch bei Amazon nicht so, sondern die Rücksendekosten werden dort von der Gutschrift abgezogen !
Es geht lediglich darum dass der Kunde sofort das Retourenetikett ausdrucken kann, ohne auf eine Freigabe des Händlers zu warten. Kann man als VK im übrigen auch heute schon und seit Jahren so einstellen.
Das ist insofern ärgerlich wenn es nur darum geht dass was unklar ist, ein kleines Teil fehlt was man nachsenden kann, oder sonstiger Firlefanz. Da wird dann auch der Käufer nicht froh sein wenn er dann gleich zurücksenden müsste.
Wichtig an dieser Stelle wäre es, dass Amazon noch einen sichtbaren und einfach zu verstehenden Zwischenschritt einführt, so dass der Käufer auswählen kann a) es stimmt was nicht, ich will den VK kontaktieren oder b) ich will dat nicht, einfach nur noch zurück schicken.
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das Geld und hat die Ware umsonst. Der Händler geht pleite, das steht fest und kann nicht beweisen dass die Ware
(z.B. Kühlschrank) nicht funktioniert. Großfamilien haben dann sofort alles kpl. eingerichtet, auf verschiedene Namen
bestellt, reklamiert und viel zu groß und zu teuer für die Rücksendung.
Wo bleibt hier die Gerechtigkeit, wer schützt die Händler vor den Verkäufern?
Es langt ja schon wenn sich Käufer nur die Ware ansehen und dann zurücksenden und mit negativ drohen wenn
Sie das Porto nicht erhalten.
Eventuell gibts aber dann nur gute Bewertungen wie: habe die Ware und das Geld, alles i.O. gerne wieder
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Da wir auch zu dem Marktplatzhändl ern gehören, die massive Umsatzeinbrüche haben seit einigen Monaten, ist das für uns relativ egal, ob wir via Amazon verkaufen oder nicht. Man kann auch die Provision / Gebühr oder einen Teil davon in Werbung oder andere Maßnahmen investieren, die sicher mehr bringen als Amazon seit Monaten. Und man hat dieses sinnfreie Rückbuchungs- und A-Z Garantie System nicht an der Backe. Ist doch auch mal nett, wieder mit einem Servicemitarbei ter außerhalb Asiens zu kommunizieren ;)
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Die neue Regelung rechnet sich für uns nicht, zum Einen sind die Amazongebühren
für uns betriebswirtsch aftlich gesehen viel zu hoch, da ich nicht die Rabatte von der Industrie, wie Amazon bekomme und wenn ich dann noch die Rücksendung bezahlen muß, dann rechnet es sich nicht mehr, wir bekommen keine staatlichen Subventionen! Durch Amazon sind sehr viele Menschen im Handel arbeitslos geworden und als Dankeschön erhält Amazon vom Staat unsere Steuer als Subvention, da beißt sich ja die Katze in den Schwanz.
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