Der Fahrdienst Uber wurde für seinen laxen Umgang mit den Kundendaten jetzt verurteilt. Das Unternehmen muss für die nächsten 20 Jahre externe Sicherheitsprüfungen durchführen lassen.
Im Streit um die Datenschutzbestimmungen beim Dienstleister Uber hat die US-Regierung jetzt einen Vergleich mit dem Unternehmen erzielt: Uber hat sich dazu verpflichtet, in den nächsten 20 Jahren regelmäßige Datenschutz-Check-Ups von externen Prüfern durchführen zu lassen. Grund dafür sind die Anschuldigungen, dass der US Konzern seine Kunden durch die eigenen Datenschutzbestimmungen betrogen hat. So sollen über einen längeren Zeitraum nicht nur private Kundendaten für die Mitarbeiter sichtbar gemacht worden sein, sondern auch die Sicherheitsmaßnahmen, diese Daten vor Hackern zu schützen, wurden wohl auf die leichte Schulter genommen.
VIPs, Journalisten und Politiker ausspioniert
Wie Redcode berichtet, sollen die Anschuldigungen bis 2014 zurückreichen, als es erstmals öffentlich wurde, dass Mitarbeiter mit dem internen Programm „God View“ die privaten Informationen von Fahrern und Mitfahrern ausspionieren konnte. Zu den Personen gehörten hauptsächlich Politiker und Promis, deren genauer Aufenthaltsort so ermittelt werden konnte. Emil Micheal, eine ehemalige Führungskraft von Uber, soll damals sogar behauptet haben, dass extra Mitarbeiter eingestellt wurden, um Journalisten zu verfolgen, die kritisch über das Unternehmen berichteten. Vergangenen November versicherte Uber in einem öffentlichen Statement, dass „die eigenen Richtlinien es jedem Mitarbeiter untersagen, Daten von Fahrern oder Mitfahrern einsehen zu können“. Wenige Monate später wurde das verdächtige Programm „God View“ komplett eingestellt.
„Uber muss seine Datenschutzversprechen ehren“
Zusätzlich wird Uber vorgeworfen, sich nicht genug um dem Schutz der Kundendaten gekümmert zu haben. Nachdem das Unternehmen vor wenigen Jahren von Hackern angegriffen und ein Großteil von Kundeninformationen gestohlen wurde, versicherte das Unternehmen, die Daten sicher in Amazons Cloud Service zu haben. Allerdings wurden diese als einfacher lesbarer Text abgelegt, statt sie zu verschlüsseln. Die Überwachung durch eine dritte Partei soll für die nächsten 20 Jahre solche Datenlecks verhindern. Maureen Ohlhausen, Vorsitzende der Federal Trade Commission, sagte dazu: „Dieser Fall zeigt, dass man selbst als schnell wachsendes Unternehmen seine Kunden nicht zurücklassen darf. Man muss seine Datenschutz- und Sicherheitsversprechen ehren“.
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